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Landeshauptstadt: Am Parkeingang freundlich empfangen

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten will die Besucherbetreuung in der neuen Saison verbessern

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten will in der kommenden Saison den Besucherrückgang in den Potsdamer Weltkulturerbestätten stoppen und wieder einen Anstieg erreichen. Das erklärte Generaldirektor Hartmut Dorgerloh gestern auf der Jahrespressekonferenz im Palmenssaal der Orangerie Neuer Garten. Im Vorjahr hatte sie einen Rückgang von 1,6 Prozent verzeichnet, was etwa 16 000 Besuchern entspricht. Besonders stark waren davon das Marmorpalais, das Belvedere Pfingstberg und die Römischen Bäder betroffen. Dagegen stiegen die Zahlen in Berlin-Charlottenburg und den märkischen Landschlössern an.

Auf deren bessere Vermarktung hatte sich die Stiftung, etwa durch attraktive Ausstellungen, im Vorjahr konzentriert. 2006 findet die Hauptausstellung aber wieder in Potsdam statt. Sie stellt in der Orangerie des Neuen Gartens und an etwa 20 Nebenschauplätzen die Leistungen und Aufgaben der Restaurierung vor. Hoffnung setzt die Stiftung auch in die neue Dauerausstellung, die sie Mitte April mit mehr als halbjähriger Verspätung im Nord- und im Südflügel des Marmorpalais eröffnen will. Dabei soll die Nutzungsgeschichte dargestellt werden.

Mit einer zusätzlichen Attraktion wird das vor den Toren Potsdams gelegene Landschloss Paretz aufwarten. In seiner Remise wird ab September erstmals die Sammlung an Kutschen, Prunkschlitten und Sänften des preußichen Königshauses vom 17. bis 19. Jahrhundert zugänglich gemacht. In Schloss Glienicke öffnet Ende April das Hofgärtnermuseum, das auf Ausstellungen der Vorjahre aufbaut.

Mit einem verbesserten Museums- und Ausstellungsangebot muss laut Dorgerloh eine qualifizierte Besucherbetreuung einhergehen. So sollen an den wichtigsten Parkeingängen Mitarbeiter postiert werden, die die Touristen informieren und ihnen den Weg weisen. Auch eine bessere Ausschilderung ist vorgesehen. Das notwendige Personal soll aus der neu gegründeten Servicegesellschaft „Fridericus“ rekrutiert werden und gleichzeitig die Tickets für den freiwilligen Parkeintitt verkaufen, der zu Saisonbeginn eingeführt wird. Davon erhofft sich die Stiftung Mehreinnahmen, die für ein einen verbesserte Pflege der Gärten genutzt werden können. „Mit dem Kauf einer solchen Karte bekunden die Besucher ihre Verbundenheit mit den Gartendenkmalen des Weltkulturerbes“, erklärte Dorgerloh. Den Parknutzern wolle man auch dadurch entgegen kommen, dass das Radfahrverbot für geeignete Wege gelockert wird. Gleichzeitig kündigte der Generaldirektor ein konsequenteres Vorgehen gegen hartnäckige „Parksünder“ an. Sie sollen durch das Wachpersonal künftig mit Bußgeldern belegt werden, was durch eine Novellierung des brandenburgischen Denkmalschutzgesetzes rechtlich ermöglicht wird.

Die im Jahr 2003 begonnene Umstrukurierung der Stiftung sei erfolgreich und nun fast abgeschlossen, so Dorgerloh. Durch eine Marketingabteilung seien erweiterte Möglichkeiten für die Besucherwerbung geschaffen worden, etwa an den Communs und am Potsdamer Hauptbahnhof. Ein erheblicher Teil der Investitionsmittel werde auch künftig für die Infrastruktur der Stiftung eingesetzt. Was die Erhaltungsmaßnahmen für die Schlösser betrifft, wolle man in den nächsten Jahren zunächst die begonnenen Maßnahmen zu Ende führen. Neue große Projekte wie die Sanierung und Restaurierung des Neuen Palais könnten erst in Angriff genommen werden, wenn die Finanzierung geklärt sei. Bei einem Investitionsstau von über 300 Millionen Euro sei dazu die Hilfe des Bundes erforderlich. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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