zum Hauptinhalt

Sport: „Amtiere bis Saisonende“

Ralf Hechel ist neuer Geschäftsführer des SV Babelsberg 03

Ralf Hechel ist neuer Geschäftsführer des SV Babelsberg 03 In der Geschäftsstelle des Fußball-Oberligisten SV Babelsberg 03 übergibt heute der bisherige ehrenamtliche Geschäftsführer Perikles Paschkowski – der aus beruflichen Gründen künftig nur noch als Sportlicher Leiter des Vereins tätig sein wird – alle Vereinsunterlagen an seinen Amtsnachfolger Ralf Hechel. Ebenfalls heute nimmt mit Vorstandsmitglied Roland Schröder ein weiterer ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Geschäftsstelle seine Tätigkeit auf. Herr Hechel, wie wird man Geschäftsführer des SV Babelsberg 03? Indem der Präsident einen fragt, ob man sich das vorstellen kann, weil er sich das vorstellen kann. Dadurch sind wir letztendlich zu der jetzigen Konstellation gekommen. Haben Sie denn selbst eine Vergangenheit als Fußballer? Nein, aber als Handballer. In meinen jungen Jahren habe ich bei Dynamo Potsdam gespielt, bis es mir das linke Sprunggelenk zerhauen hat. Seit 1997 habe ich mich dann für die Jugendarbeit beim SVB engagiert, seit 2000 war ich Vorsitzender des Nachwuchsausschusses. Wie viele Stunden wöchentlich werden Sie als Geschäftsführer für den Fußballverein opfern? Wie viel es künftig sein werden, kann ich noch nicht sagen. Für den Nachwuchs waren es durchschnittlich um die zwanzig. Während des Punktspielbetriebs mehr, in den Pausen ein bisschen weniger. Wer wird sich künftig um die Jugend kümmern? Dr. Klaus Gallinat. Wir haben mit unserem Vereinsvorsitzenden Rainer Speer die Vereinbarung getroffen, dass ich als Geschäftsführer bis zum Saisonende amtieren werde. So lange werde ich die Jugend-Funktion ruhen lassen. Im Sommer werden wir uns dann neu positionieren müssen. In der Regionalliga, das wissen wir alle, würde Nulldrei nicht mehr mit einem ehrenamtlichen Geschäftsführer auskommen. Aber auch wenn wir in der nächsten Saison wieder in der Oberliga spielen sollten, müssten wir uns die Frage beantworten: Wie gehen wir das Thema Geschäftsführer möglichst professionell – und natürlich möglichst billig – an? Was ist die vordringlichste Aufgabe des Geschäftsführers in der momentanen Situation? Die Zusammenstellung der Lizenzunterlagen für die Regionalliga. Aber die sind eine vordringliche Aufgabe des gesamten Vorstandes. Kann denn der SV Babelsberg nach gerade erst überstandener Insolvenz überhaupt schon wieder an die Regionalliga denken? Wir glauben, das Thema stemmen zu können. Dazu gab es im Dezember eine sehr sehr lange Vorstandssitzung, auf der diese Frage hin und her diskutiert und abgewogen wurde und auf der wir uns dann entschlossen haben, die Lizensierung anzugehen. Wir arbeiten momentan daran, die notwendigen Papiere beizubringen. Wobei wir einen Vorteil haben: Unser finanzielles Leben fing ja praktisch erst wieder im Oktober letzten Jahres an. Die Nacharbeit der Vergangenheit entfällt dadurch zu großen Teilen. Aber es ist natürlich auch schwierig, für die Zukunft die entsprechenden Verträge beizubringen. Arbeitet Ralf Hechel die Lizenzunterlagen letztlich allein im stillen Kämmerlein aus? Nein. Es gibt einzelne Punkte und Fachthemen, zu denen die einzelnen Kollegen ihre Beiträge leisten. Und die Fäden laufen dann nicht bei Ralf Hechel zusammen, sondern in der Geschäftsstelle. Roland Schröder und Angelika Schaffner gehören genauso dazu. Zu den Thema gehört auch die Sicherheit im Karl-Liebknecht-Stadion. Wie weit sind denn die baulichen Arbeiten im Stadion, die im Winter durchgeführt werden sollten, bisher gediehen? Die Instandsetzungsmaßnahmen laufen, die Toiletten sind weitestgehend fertig. Die Sauna, die dem FFC Turbine Potsdam und uns gesponsert wird, kann in den nächsten Tagen in Betrieb genommen werden. Und den defekten Träger des Tribünendaches wollen wir noch möglichst vor dem ersten Heimspiel dieses Jahres ausgetauscht haben. Hier sind wir aber vom Wetter abhängig. Der Träger ist derzeit in der Fertigung, aber bei so stürmischem Wetter wie gegenwärtig kann man beispielsweise die Dachplatten nicht lösen. Der Verein ist derzeit auch dabei, seine Satzung zu überarbeiten Damit beschäftigt sich eine von Roland Schröder geleitete Satzungskommission. Sie will unsere Satzung etwas vereinfachen. Im Frühjahr soll der neue Entwurf dann veröffentlicht werden, und auf der nächsten turnusmäßigen Mitgliederversammlung vermutlich im Juni werden wir sie dann zur Abstimmung vorstellen. Am kommenden Sonntag nehmen Sie an der turnusmäßigen Staffeltagung der NOFV-Oberliga Nord in Berlin beim VfB Lichterfelde teil. Worum wird es dann gehen? Um die üblichen Dinge, also die Auswertung der Hinrunde, was dort gut oder schlecht gelaufen ist. Es wird mit Sicherheit auch einige Anmerkungen eines Schiedsrichters geben und die sogenannte Spielbörse, bei der man Termine der Punktspiele verlegen oder verschieben kann. Wird sich Nulldrei dabei auch um das Verschieben des einen oder anderen Meisterschaftsspiels bemühen? Nein. Wir haben zwar diese Frage diskutiert, sind aber zu dem Schluss gekommen, dass uns der derzeit aktuelle Spielplan passt. Auf Grund der gesamten Terminkette – wenn man auch die eventuellen weiteren Pokalspiele dazunimmt – macht es keinen Sinn, die eine oder andere Partie noch zu verlegen. Könnte es nicht einen entsprechenden Antrag eines Vereins geben, gegen den Nulldrei noch spielen muss? Das ist theoretisch möglich, aber ich rechne derzeit nicht damit. Die meisten Vereine versuchen, solche Dinge schon im Vorfeld der Staffeltagung anzuschieben und abzustimmen. Das Interview führte Michael Meyer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false