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Landeshauptstadt: Bürgschaft für Willy

Diakonisches Werk beschleunigt Einreiseverfahren

Innenstadt - Für den an Leukämie erkrankten Willy Maffo, den seine Mutter im Rahmen einer Familienzusammenführung von Kamerun nach Potsdam holen will (PNN berichteten), sind nach einem Spendenaufruf bislang 21 000 Euro zusammengekommen. Damit sind die Lebensunterhaltskosten des Jungen für die Dauer von drei Jahren gedeckt. Zugleich wird das Diakonische Werk Potsdam eine Aufenthaltsbürgschaft für den 16-Jährigen übernehmen. Das gab die Sozialbeigeordnete Elona Müller gestern bekannt.

Mit der Bürgschaft ist eine wichtige Hürde für die Familienzusammenführung genommen. Denn nur, wenn durch den Aufenthalt des Jungen keine weiteren Kosten für die Stadt Potsdam entstehen, kann seiner Einreise zugestimmt werden. Da diese Voraussetzung nun erfüllt ist, konnte die Stadtverwaltung eine Vorabzustimmung erteilen. Damit entfällt ein womöglich langwieriges Prüfverfahren, und die Ausstellung eines Visums durch die deutsche Botschaft in Kamerun kann beschleunigt werden.

Diese Beschleunigung kommt dem Gesundheitszustand des Jungen zugute. Der Onkologe Professor Georg Maschmeyer vom Bergmann-Klinikum, das die Behandlung des Jugendlichen übernehmen will, prognostizierte Maffo nach einer ersten Einsicht in die Kameruner Behandlungsakten gute Heilungschancen – allerdings nur, wenn die Therapie schnellstmöglich eingeleitet wird. Maschmeyers Einschätzung zufolge ist Maffo transportfähig. Er bräuchte jedoch während des mehrstündigen Flugs medizinische Betreuung. Zur Abdeckung der Flugkosten für den Patienten und seinen Begleiter wird daher weiterhin zu Spenden aufgerufen. Katrin Böhme von der Flüchtlingsstelle des Diakonischen Werks bezifferte die Summe mit etwa 3000 Euro.

Elona Müller sagte, dass nun ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Denn für das Visum, das innerhalb von 48 Stunden ausgestellt werden kann, fehlen bislang noch wichtige Personaldokumente. Erst wenn diese beigebracht sind, steht einer Einreise nichts mehr im Weg. Müller äußerte die Hoffnung, dass diese Frage bis Ende der Woche geklärt ist.

Für die Mutter des Jungen würde sich damit ein lang ersehnter Wunsch erfüllen. 1995 flüchtete die politisch verfolgte Frau aus Kamerun und musste ihre fünf Kinder bei Verwandten zurücklassen. Aus finanziellen Gründen war es ihr bisher nicht möglich sie nachzuholen. Seit jedoch im vergangenen Sommer beim jüngsten Sohn Willy Leukämie diagnostiziert wurde, bemüht sie sich intensiv darum, wenigstens ihn wegen der besseren Therapiemöglichkeiten nach Potsdam zu holen. Unterstützt wird sie von der Flüchtlingsberatungsstelle des Diakonischen Werks und der Ausländerseelsorge der evangelischen Kirche. In einer Flugblattaktion hatten sie zu Spenden aufgerufen. hey

Spendenkonto-Nr.: 174 777, BLZ: 210 602 37 bei der Evangelischen Darlehensgenossenschaft, Verwendungszweck: Willy will leben, 1612.

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