Sport: Die beste Torhüterin der Liga

Sylke Kühne ist ein starker Rückhalt des Hallenhockey-Regionalligisten Potsdamer Sport-Union 04 Mindestens 50 Prozent, sagt Trainer Ingo Marquardt, mache im Hallenhockey ein guter Torwart aus. Wieviel ein überragender Torwart ausmachen kann, zeigt seit Beginn der Regionalligasaison Anfang November Spiel für Spiel Sylke Kühne von der Potsdamer Sport-Union 04. Lediglich 20 Tore kassierte die 36-Jährige in den bisherigen Spielen. Das sind im Schnitt lächerliche 2,8 Treffer pro Partie. Ein Armutszeugnis für jeden Gegner in einer Sportart, in der zweistellige Ergebnisse keine Seltenheit sind. War für die Potsdamerinnen vor Saisonbeginn zunächst nur der Klassenerhalt das Ziel, haben die bislang überraschenden Fünftplazierten inzwischen eine zweite Rechnung aufgemacht, in der es sogar um die Verteidigung einer besonderen Tabellenspitze geht. Mit zwei Toren Vorsprung führt der Aufsteiger in seinem ureigensten Kampf um die wenigsten Gegentore. Ein Verdienst vor allem auch von Sylke Kühne, in der Trainer Ingo Marquardt, die beste Torhüterin der Liga sieht, „die alles hält, was es zu halten gibt“. Einige Unhaltbare, sagt der 38-Jährige, gebe es dabei allerdings immer, drei, vier Dinger gingen immer rein. Nicht jedoch bei Sylke Kühne, die es gegen den spielerisch überlegenen HC Lindenau Leipzig fertig brachte, ihren Kasten über 60 Minuten sauber zu halten. Am Ende siegten die Potsdamerinnen 1:0. Und begannen damit gleich noch eine dritte Rechnung, in der sie je nach Betrachtungsweise wieder Erster sein könnten, tatsächlich aber wohl eher Letzter sind. Keine Mannschaft hat weniger Treffer erzielt als die mageren 21 der PSU. Drei Tore pro Spiel, „die Zahl offenbart unsere große Schwäche“, resümiert Marquardt. Anregungen, Sylke Kühne – die bei ihrem alten Verein und heutigen Gegner Rotation Prenzlauer Berg Berlin auch schon mal Top-Torjägerin war – in den Angriff zu beordern, hält Marquardt jedoch für Unsinn. „Sylke“, sagt er, „hilft uns am besten im Tor“. Doreen Mechsner

Doreen Mechsner