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Landeshauptstadt: Freiheitskämpfer „V“ gegen das System

Hollywood-Action: „Matrix“-Regisseure verwandeln Babelsberg in ein faschistisches Großbritannien nach dem Zweiten Weltkrieg

Hollywood-Action: „Matrix“-Regisseure verwandeln Babelsberg in ein faschistisches Großbritannien nach dem Zweiten Weltkrieg Von Sabine Schicketanz Babelsberg - Dass ein neuer Hollywood-Großauftrag ins Haus steht, darüber wurde in Babelsberg schon länger spekuliert, von Verhandlungen war jüngst sogar öffentlich die Rede. Jetzt scheint der Coup gelungen: „V for Vendetta“ heißt der Film, an dem das Traditionsstudio die nächsten Monate arbeiten soll. Wie in der Branche üblich, unterliegen viele Details über den action-reichen Science-Fiction-Film strenger Geheimhaltung. Allerdings basiert das Drehbuch auf dem gleichnamigen Comic-Roman von Autor Alan Moore. Hauptschauplatz ist darin Großbritannien – das nach einem Sieg der Deutschen im Zweiten Weltkrieg zu einem faschistischen Land geworden ist. Ein terroristischer Freiheitskämpfer, der sich nur „V“ nennt, kämpft in diesem Staat mit gewaltsamen Guerilla-Methoden gegen das totalitäre System. Dabei hilft ihm eine junge Frau – sie soll von „Golden Globe“-Gewinnerin Natalie Portman gespielt werden – die „V“ entweder vor der Geheimpolizei gerettet oder sogar entführt hat. Unklar ist bisher auch in allen US-Medienberichten, welche Besetzung die Produzenten um die berühmten Wachowski-Brüder für die Hauptrolle des Freiheitskämpfers finden werden. Dass Natalie Portman mitspielt, scheint dagegen sicher. Auch ein Regisseur wurde bereits verpflichtet: James Mc Teigue wird mit „V for Vendetta“ sein Spielfilm-Debüt geben. Er arbeitete jüngst als so genannter „First Assistant“-Regisseur für „Star Wars - Episode III“ bereits mit Natalie Portman zusammen. Zudem war Mc Teigue ebenfalls bei allen drei „Matrix“-Filmen, die weltweit 1,6 Milliarden Dollar einspielten, zweiter Regisseur hinter den Wachowksi-Brüdern. Diese sollen die Verfilmung des Alan Moore-Romans von 1988 bereits mehrere Jahre geplant haben – tatsächlich auf dem Tisch des US-Studios Warner Bros. landete sie jedoch erst im Spätherbst 2004. Dann ging scheinbar alles ganz schnell. Die Wachowskis schrieben das Script, und im Internet ist bereits ein Poster zu finden, das den Filmtitel und auch das Datum für den Kinostart in den USA zeigt: den 5. November 2005. Dass Babelsberg für einen Hollywood-Action-Film beste Voraussetzungen bietet, hat das Studio erst jüngst mit dem Dreh für „Aeon Flux“ bewiesen. Charlize Theron spielt darin eine Superheldin, welche die Welt retten muss – Vorlage für den Science-Fiction-Streifen, der 400 Jahre in der Zukunft spielt, war ebenfalls ein Comic, das zuvor auf dem Musiksender M-TV gelaufen war. Für „Aeon Flux“, der komplett in Potsdam und Berlin entstand, baute das Babelsberger Art Department außergewöhnliche, futuristische Kulissen – Drehorte waren zudem unter anderem der Bundesgartenschau-Volkspark im Potsdamer Norden, der Schlosspark Sanssouci und das Berliner Tierheim. Mit welchen Drehorten Studio Babelsberg nun die Produzenten von „V for Vendetta“ überzeugt hat, ist noch nicht bekannt. In Branchenkreisen ist jedoch nicht die Rede von weiteren Filmlocations – das heißt, der Action-Streifen entsteht wohl nach dem Vorbild von „Aeon Flux“ komplett in der Region. Für diesen Film hatte das Studio nach eigenen Angaben zwischen 350 und 400 freie Mitarbeiter in der Filmcrew beschäftigt; 150 Handwerker aus dem Art Department bauten die Kulissen. Mehr als 20 Millionen Euro des gesamten Budgets des Films seien in der Region Potsdam-Berlin ausgegeben worden.

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