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Trio: Feuerwehr-Chef Ralf Krawinkel (M.) mit seinen beiden neuen Stellvertretern Henning Hagen und Andreas Tausche.

© Ottmar Winter PNN

Generationenwechsel bei Potsdamer Feuerwehr: Retter wollen auf mehr Digitalisierung setzen

Das neue Führungsduo will mehr Frauen zur Feuerwehr holen und die Vorteile künstlicher Intelligenz nutzen. Am 24. Juni soll es in der Potsdamer Innenstadt einen „Tag des Bevölkerungsschutzes“ geben.

Als eine der ersten Fachbereiche in der Stadtverwaltung will sich die Potsdamer Feuerwehr mit den Vorteilen künstlicher Intelligenz (KI) befassen. Das hat der neue Bereichsleiter für Service und Logistik, Andreas Tausche, am Mittwoch vor Journalisten bekannt gegeben. So sei man seit Neuestem an einem Forschungsprojekt in Berlin beteiligt, bei dem untersucht wird, wie sich mit künstlicher Intelligenz voraussagen lässt, an welchen Stellen in der Stadt bei Unwettern mit größeren Problemen zu rechnen ist.

Feuerwehrchef Ralf Krawinkel sagte, man wolle in Sachen KI „open-minded“ sein und sich gern auch an weiteren Forschungsprojekten beteiligen. Für ihn sei auch der Einsatz von KI in der Leitstelle vorstellbar, so Krawinkel.

Generationswechsel an der Spitze

Vor allem ging es in dem Pressegespräch um einen vollzogenen Generationswechsel an der Spitze der Feuerwehr: Mit Tausche und Henning Hagen sind die Nachfolger für die langjährigen Bereichsleiter Dirk Häusler und Rainer Schulz gefunden worden. Tausche war bereits bei der Jugendfeuerwehr in Potsdam aktiv, Hagen stammt hingegen aus Mecklenburg-Vorpommern und stieß 2016 zur Potsdamer Wache. Tausche ist nun zum Beispiel dafür zuständig, neue Feuerwehrfahrzeuge zu beschaffen, Hagen für die konkrete Gefahrenabwehr: „Mein Ziel ist, dass alle Einsatzkräfte immer gesund nach Hause kommen.“ Krawinkel betonte, endlich habe er nun auch wieder feste Stellvertreter.

Beide müssen sich nun den Problemen stellen, die viele Feuerwehren haben, gerade dem demografischen Wandel. Hagen sagte, er wolle zum Beispiel mehr Frauen oder mehr Menschen mit anderen kulturellen Identitäten für die Feuerwehr gewinnen. Eine Herausforderung der vergangenen Jahre war auch die steigende Zahl der Rettungseinsätze, die Hagen auf eine tendenziell ältere Gesellschaft und die Vereinzelung in der Großstadt zurückführte. Sei man in seiner Jugend auf dem Dorf bei einer Platzwunde noch allein ins Krankenhaus gefahren oder habe sich fahren lassen, werde heute sofort der Notruf gewählt. Insofern müsse man die Menschen auch sensibilisieren und zu mehr Selbsthilfe weiterbilden, sagte Hagen.

Verwiesen wurde in dem Zusammenhang auf einen „Tag des Bevölkerungsschutzes“, den der Bund und das Land Brandenburg am 24. Juni am Alten Markt und am Lustgarten ausrichten. Ziel des Pilotprojekts ist es, der Bevölkerung Kenntnisse für Notfälle zu vermitteln – auch mit vielen interaktiven Angeboten. Unter www.tdbs23.de soll demnächst das Programm veröffentlicht werden.

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