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Siegerentwurf. Die Pläne für das Areal sind Ergebnis eines Wettbewerbs von 2017. Das Berliner Büro Bruno Fioretti Marquez Architekten setzte sich durch.

© Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin / Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin

Grundsteinlegung in der Waldstadt: Potsdamer Genossenschaft baut Hochhaus

Hohe Zinsen und Baukosten bremsen den Wohnungsbau. Doch in der Waldstadt wurde der Grundstein für einen Neubau der Genossenschaft „Karl Marx“ gelegt.

Der Ausblick dürfte schön werden: Statt von unten wird man die Bäume der Ravensberge aus den oberen Etagen des Neubaus künftig von oben sehen. In der Waldstadt wird ein neues Hochhaus gebaut. Am Donnerstag wurde in der Straße Zum Kahleberg feierlich der Grundstein gelegt. Zwölf Stockwerke soll ein Gebäude haben, ein anderes fünf. Insgesamt sollen 83 Wohnungen entstehen. Bauherr ist die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“.

Vorstand Sebastian Krause geht von einer Fertigstellung Ende 2025 aus. Durch das Bauen in die Höhe werde weniger Fläche versiegelt, sagte er. Auch Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sprach sich dafür aus, mehr in die Höhe zu bauen. „Hochhäuser sind zu Unrecht in Verruf geraten.“ Potsdam wachse weiter, sagte Schubert. Wenn man weniger in die Natur eingreifen wolle, seien höhere Häuser eine Lösung.

Das Bauvorhaben soll Ende 2025 abgeschlossen sein.

© Andreas Klaer

29 Wohnungen werden vier oder mehr Zimmer haben, die vor allem Familien zugutekommen sollen. Das Vorhaben wird frei finanziert. Aufgrund der gestiegenen Baukosten wird von einer Investitionssumme von rund 25 Millionen Euro ausgegangen. Wie viel genau, steht noch nicht fest. Deshalb ist auch die Miethöhe noch nicht ganz klar. Krause geht aber davon aus, dass sie im Bereich des Mietspiegels liegen werde. Im vergangenen Jahr war die vom Alpenverein zum Bouldern genutzte alte Sero-Halle abgerissen worden. Im Winter wurden vor Ort Bäume gefällt.

Die Genossenschaft will mit dem Neubau auch eine Angebotslücke schließen. Bisher seien besonders viele Dreizimmerwohnungen im Bestand der Genossenschaft vorhanden, hieß es. Es gebe aber auch Nachfragen von Familien, die mehr Zimmer benötigten. Im rollstuhlgerechten Erdgeschoss des Hochhauses soll eine betreute Wohnform Platz finden, eventuell eine Wohngemeinschaft für Demenzerkrankte. Im obersten Stockwerk ist eine Gästewohnung für Mitglieder vorgesehen.

Sebastian Krause und Bodo Jablonowski von der Genossenschaft „Karl Marx“ mit Oberbürgermeister Mike Schubert (v.l.).

© Andreas Klaer

Wie berichtet sind die Pläne für das Areal Ergebnis eines Wettbewerbs, der im Jahr 2017 stattgefunden hat. Dabei setzte sich das Berliner Büro Bruno Fioretti Marquez Architekten durch. Die Jury hatte seinerzeit gelobt, dass durch das Hochhaus weniger Bäume gefällt würden als bei einer flacheren Bauweise. Anschließend gab es Kritik von den Grünen, die eine niedrigere Bebauung forderten.

Die Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ ist einer der großen Vermieter in Potsdam und die Nummer eins unter den Genossenschaften. Wie die anderen Genossenschaften vermietet sie ihre Bestände zu günstigen Preisen an ihre Mitglieder. Zusammen mit der kommunalen Wohnungsgesellschaft „Pro Potsdam“ halten die Genossenschaften in Potsdam rund 40 Prozent des Wohnungsbestandes.

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