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ATLAS: Hände weg

Jan Brunzlow über eine Handbreit, die zählen muss

Die Konsequenzen nach dem Unfall des Mannes, dessen Hand am Neujahrsmorgen in einer Straßenbahntür stecken geblieben sein soll, müssen technischer Natur seien. Nun heißt es, den Unfallhergang aufzuklären und darauf entsprechend zu reagieren. Am Sonntagmorgen hätte bei dem Unfall, folgt man der Schilderung der Polizei, eine Handbreit zwischen Leben und Tod entscheiden können. Ein Mann reicht einer Bekannten zum Abschied die Hand, die Tür schließt, er bleibt stecken. Denn erst ab einer Blockierung von drei Zentimetern Dicke zwischen den Türen der Tatra-Bahn würde diese sich wieder öffnen beziehungsweise die Bahn nicht abfahren können. Zu viel Spielraum in Anbetracht des Vorfalls. Die Tür blieb zu, der Mann stürzte und verletzte sich schwer. Ob die Fahrerin vor dem Anfahren zur Sicherheit in den Spiegel hätte schauen müssen oder warum der Verunglückte überhaupt nach dem Warnklingeln noch seine Hände zwischen den Türen hatte, gehört zur Rekonstruktion des Vorfalls. Die Konsequenz muss jedoch eine Neu-Justierung der Türen von Tatra- Bahnen auf kleine Blockierungsmöglichkeiten sein. Auch wenn es vor dem Unfall schon als theoretisch kaum möglich gegolten hat, dass dieser Fall so jemals eintritt. Praktisch ist er nun doch entstanden.

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