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Landeshauptstadt: Pflege der Wildnis

BUND-Arbeitseinsatz an den Schichtholzhecken im Volkspark, die verwilderte 5000 Quadratmeter umschließen

BUND-Arbeitseinsatz an den Schichtholzhecken im Volkspark, die verwilderte 5000 Quadratmeter umschließen Von Ulrike Strube Trotz winterlicher Temperaturen zog es am vergangenen Sonnabend zehn Mitglieder des Potsdamer Kreisverbandes des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Arbeitseinsatz in den Waldpark südlich der Biosphärenhalle. Die drei Schichtholzhecken bestehend aus Eichen-, Pappeln- und Birkenstämmen und Geäst sollten ausgebessert werden. Seit Bestehen der Hecken wurden Pappel- und Birkenstämme morsch. „Geeigneter ist Eichenholz, das lediglich den unteren Teil der Hecke ausmache und viel widerstandsfähiger ist und bis zu zwanzig Jahren hält“, erläutert Jost Kremmler, Vorsitzender des Kreisverbandes Potsdam. Anlässlich der Bundesgartenschau 2001 in der Landeshauptstadt hatte der Kreisverband mit Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe das fast 5000 Quadratmeter große Gebiet im südlichen Volkspark gepachtet. Die Fläche wurde in drei so genannte Wildnisinseln unterteilt, auf denen sich die Natur ungestört von menschlichen Eingriffen entwickeln könne, erläutert Kremmler. Die drei Schichtholzhecken umschließen sowohl Offenlandschaften als auch Waldgebiete. So sind die Flächen von unterschiedlichen Rasenarten sowie Pappeln und Robinien als Baumbestand geprägt. Ferner haben sich zahlreiche Vogelarten wie Amsel, Goldammer, Neuntöter sowie viele Käferarten angesiedelt. Mit diesem Projekt wolle man zeigen, dass auch in einer Großstadt Flächen für Verwilderung geschaffen werden können. „Gleichzeitig möchten wir Pfleger von Garten und Wald anregen, Flächen naturnah zu gestalten." Die drei Wildnisinseln unweit der Lenin-Büste am Eingang zum Waldpark stehen ebenso wissenschaftlichen Zwecken offen. Außerdem sollen Hinweise auf eine potentielle natürliche Vegetation vor Ort gesammelt werden, „beispielsweise ob sich die angepflanzten Robinien gegenüber der einheimischen Birke durchsetzen“, so der promovierte Physiker. Neben der Betreuung ihres „Vorzeigeobjektes“ werde sich der BUND-Kreisverband in diesem Jahr beispielsweise verstärkt mit Aktionen und Protesten gegen die Einführung von Gentechnik in der Landwirtschaft engagieren. Die vorhandene Artenvielfalt sieht Kremmler gefährdet. Es werde nicht zur angestrebten Verringerung des Pestizideinsatzes kommen, „zudem sind die Risiken von Gentechnik uneinschätzbar“. BUND Kreisverband Potsdam, Telefon: (0331) 23700141

Ulrike Strube

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