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Landeshauptstadt: Pompons, Stunts und Pyramiden

Cheerleader vom SC Potsdam laden am Sonnabend zur zweiten Eagle-Trophy

Cheerleader vom SC Potsdam laden am Sonnabend zur zweiten Eagle-Trophy Von Henner Mallwitz Das Besondere an ihrem Sport? „Er vereint einfach viele Sachen miteinander“, sagt Marlen Sabas und gerät unweigerlich ins Schwärmen. Cheerleading, das sei weit mehr als anzufeuern und zu tanzen. Akrobatik und Aerobic, Fitness, Tanz und vor allem Teamgeist müssten hier unter einen Hut gebracht werden. Der 15-Jährigen gelingt das seit zweieinhalb Jahren stets besser – inzwischen ist sie sowohl im Junior-Team der Cheerleaders des SC Potsdam, den Red Eagles, aktiv, und steht der Mannschaft gleichzeitig als Cheergirl vor. Drei Mal pro Woche geht sie zum Training, muss sich als Kapitän wie eine Schülersprecherin in der Klasse engagieren und trainiert obendrein die PeeWees, die Fünf- bis Neunjährigen. „Vor kurzem habe ich meine Trainerlizenz bestanden“, erzählt Marlen. „Manchmal staune ich selbst, dass das alles so gut mit der Schule harmoniert. Aber das Cheerleading hat mich vorangebracht.“ Verantwortung habe sie übernehmen müssen und den Stress gern gegen das „Abhängen“ eingetauscht. Die vergangenen Tage waren besonders anstrengend, denn die Zehnklässlerin bereitete sich mit den anderen intensiv auf die „Eagles-Trophy“ vor. Am Sonnabend steigt die von ihrer Truppe organisierte offene Meisterschaft im Cheerleading ab 14 Uhr zum zweiten Mal: Die Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee ist bereits ausverkauft. Nervös? „Ja, ein bisschen“, gesteht sie. „Schließlich trete ich ja gleich in fünf Disziplinen an. Darunter auch im Individual, stehe also ganz allein vor all den Zuschauern.“ „Mädchen wie Marlen brauchen wir“, weiß Daniela Malysch. Die 41-Jährige baute die inzwischen 90 Mitglieder zählende Cheerleader-Abteilung beim SC Potsdam auf und machte die Red Eagles zu dem, was sie heute sind. Das 20-köpfige Senioren-Team, zu dem alle Athleten ab 16 Jahre zählen, startete bei den Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften im November zum ersten Mal und belegte auf Anhieb den vierten Platz. Und nun die zweite „Eagles-Trophy“. Eigentlich sollte es ja eine Landesmeisterschaft werden. Doch das geht nicht so einfach, bilden die Cheerleader doch eine eigene Sparte im American Football-Verband Berlin-Brandenburg. Bei der bundesweit offenen „Eagles Trophy“ gehen am Sonnabend acht Team aufs Parkett: Neben den Gastgebern vom SCP treten auch die Sweet Memorys vom SV Babelsberg 03 an, die im vergangenen Jahr Europameister wurden. Außerdem sind die Perleberg Princess, die Crazy Chicken und die Blue Spirits aus Werder, die Junior Cats aus Berlin, die Lucky Charmes aus Schulzendorf sowie aus Neustrelitz die Lazy Wizzards und die Little Pepper Witches zu erleben. Was die Teams auf dem Kasten haben, muss eine Jury bewerten, deren Punktrichter aus mehreren Bundesländern kommen. Aber auch wenn es nicht wie erwartet klappt, wird allein der Mut zum Mitmachen belohnt: „Wir haben 40 Pokale zu vergeben“, tröstet Daniela Malysch schon im Vorfeld. Bis Sonnabend muss die Trainerin noch für ausreichende Bestuhlung entlang der Auftrittsfläche sorgen, denn 450 Sitzplätze sind schon vergeben. Und damit hat natürlich auch Marlen Sabas noch engeren Zuschauerkontakt. Volle Konzentration, und dann durch. Mit den Junior-Eagles, den Group- und Partnerstunts, dem Individual-Auftritt und nicht zuletzt als Coach der „PeeWees“. „Was wir können, wissen wir“, sagt sie. „Wahrscheinlich ist die Aufregung im Vorfeld größer als beim Auftritt.“

Henner Mallwitz

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