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Landeshauptstadt: Sechs plus sechs = minus eins: Zum Abitur in zwölf Jahren

Voltaire-Schule richtet weitere Projektklasse ein

Voltaire-Schule richtet weitere Projektklasse ein „In einem bin ich mir sicher: Das Abitur wird schon bald überall in zwölf Schuljahren absolviert sein“, ließ Ortrud Meyhöfer am Montagabend verlauten. Dass die Leiterin der Voltaire-Gesamtschule den anwesenden Eltern und Schülern damit aus dem Herzen sprach, lag auf der Hand, denn eingeladen hatte „Voltaire“ unter anderem, um das seit einem halben Jahr laufende Projekt „6+6“ näher vorzustellen. Neben der Schule an der Lindenstraße läuft das vom brandenburgischen Bildungsministerium ins Leben gerufene Projekt auch am Humboldt-Gymnasium und der Lenné-Gesamtschule: Statt nach dreizehn, haben die Schüler bereits nach zwölf Jahren das Abi in der Tasche. „Im kommenden Schuljahr wollen wir eine weitere 6+6-Klasse mit mindestens 20 und maximal 24 Schülern einrichten“, so die Schulleiterin. „War das Interesse im vergangenen Jahr anfangs noch recht verhalten, haben wir inzwischen schon doppelt so viele Nachfragen.“ Folglich, so Ortrud Meyhöfer, würde ein Auswahlverfahren nicht ausbleiben. „Wir müssen die geeignetsten Schüler herausfinden, allerdings nicht durch Tests.“ In Einzelgesprächen sollen die derzeitigen Sechsklässler auf Motivation und Leistungsbereitschaft, auf ihre Konzentrationsfähigkeit und Belastbarkeit getestet werden. Voraussetzungen, ohne die die Schüler der künftigen 6+6-Klasse den Anforderungen nicht gewachsen sein werden. Denn das „eingesparte“ Jahr wird nicht zuletzt durch Erhöhung der Stundenzahl erreicht – allein in Klasse sieben und acht sind es vier Wochenstunden mehr. Dadurch haben die Schüler das Pensum der Sekundarstufe I bereits zum Halbjahr der 10. Klasse erreicht und können schon nach den Winterferien in die 11.Klasse übergehen. Auch diese dauert wiederum nur ein halbes Jahr – in vier Halbjahren der Sekundarstufe II kann somit das Abitur geschafft werden. Im Ablaufplan der Voltaire-Gesamtschule wurde es so organisiert, dass für das 6+6-Team allein der Konzentrationsfähigkeit wegen alle Kernfächer als Doppelstunden am Vormittag liegen. Nach der Mittagspause wird stets Wert auf die Teamstunde gelegt: Für die Schüler eine wichtige Form, Probleme gemeinsam anzugehen und zu lösen. „Gerade die Teamfähigkeit hat sich bei unserer jetzigen 6+6-Klasse sehr gut entwickelt, und das ist auch unbedingt notwendig“, so die Schulleiterin. Als „elitär“ werden die Schüler der Projektklasse indes nicht angesehen: Dazu tragen nicht zuletzt die zahlreichen gemeinsamen Begegnungen, Austausche und Fahrten bei, die nicht nur für einen „guten Draht“ zu den Parallelklassen sorgen. Das Ziel, die Schüler bereits in dreieinhalb Jahren für die elfte Klasse zu befähigen, wird unter anderem durch neue Unterrichtsformen erreicht. „Selbst gesteuertes Lernen ist ganz wichtig“, weiß Mathelehrerin Andrea Gutschmidt. „Dabei ist es wichtig, dass Fehler gemacht werden, die dann gemeinsam behoben werden.“ Nicht anders im Deutschunterricht: „Wir erreichen früher eine höhere Niveaustufe“, sagt Lehrerin Edeltraud Lange. „Das ist nur mit einem hohen Grad an Selbständigkeit möglich.“ Intensiv können sich interessierte Eltern und Schüler am Sonnabend über das gesamte Voltaire-Schulprofil informieren: Die Schule lädt von 14 bis 17 Uhr an der Lindenstraße 32-33 zum Tag der offenen Tür. hm

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