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Landeshauptstadt: VW-Center ist in Betrieb

Schiffbauergasse: Baubeginn beim Zentrum für Kunst und Soziokultur / Anbau für Zichorienmühle

Schiffbauergasse: Baubeginn beim Zentrum für Kunst und Soziokultur / Anbau für Zichorienmühle Von Günter Schenke Berliner Vorstadt - Im Glas-Beton Neubau der Volkswagen AG an der Schiffbauergasse haben die ersten Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz eingenommen. Die Zentrale der VW-Designentwicklung ist am 1. Januar in Betrieb gegangen. Damit ist nach der Verkaufsabteilung des Software-Konzerns Oracle das zweite „Kreativzentrum“ an diesem Standort aktiv. Wie Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz gestern vor Ort erklärte, wollen die Formgestalter hier Auto-Entwürfe von „kleinsten Modellen“ bis zur Originalgröße erfinden und entwerfen und darüber hinaus eine breite Palette von Zubehör für die Volkswagen-Produkte gestalten. „Potsdam verspricht sich hiervon nicht nur eine Verstärkung des wissenschaftlich-technischen Potenzials, sondern auch eine wachsende Verbindung mit den kreativen Bereichen, der Hochschulausbildung und Forschung“, so die Beigeordnete, die voll des Lobes ist über das „modernst konstruierte, sich gleichwohl in die Landschaft und den historischen Bestand einfügende Bauwerk mit seinem gläsernen Hängedach“. Baubeginn beim Kulturzentrum Die Verantwortlichen der Stadtverwaltung und des Sanierungsträgers Potsdam gaben gestern im Waschhaus an der Schiffbauergasse einen Ausblick auf die weitere Entwicklung des Standortes. Die aktuelle Nachricht: Heute findet der Baustart des „Zentrums für Kunst uns Soziokultur“ (ZKS), räumlich hinter der Kaserne des Kreiswehrersatzamtes gelegen, statt. Zwanzig Millionen Euro fließen in das einzigartige Ensemble, das sich in einer Mischung von Kultur- und Kommerzeinrichtungen tragen soll. „Das ist die größte Summe, die der Sanierungsträger bisher zu verantworten hatte“, sagt dessen Geschäftsführer Erich Jesse. Das Vorhaben gleiche einer „Operation am offenen Herzen“, bemerkt er, weil der Betrieb der dortigen Einrichtungen zum Teil noch weiterläuft, während an anderen Ecken schon neu gebaut wird. Entgegen allen Unkenrufen scheinen die Fördermittel für dieses große Projekt, das sich bis Ende 2007 hinzieht, sicher zu sein. Abstriche gebe es nicht, betont von Kuick-Frenz und Jesse sagt: „Es ist ausfinanziert.“ Heute betätigen Oberbürgermeister Jann Jakobs, Brandenburgs Bauminister Frank Szymanski und Kulturministerin Johanna Wanka in der Maschinenhalle den Elektrohammer, um mit dem ersten Schlag den Baubeginn festzuklopfen. Vorbedingung für diesen Akt war nicht nur, dass die Baumaßnahme selbst „ausfinanziert“ sein musste, sondern dass darüber hinaus ein schlüssiges Konzept für die Bezahlung der Betriebskosten vorliegt. Insgesamt 8900 Quadratmeter Nutzfläche umfasst das Vorhaben, vier Architekten und ebenso viele Statiker sind damit befasst. Letztmalig Theater zu besichtigen Das Star-Projekt auf dem Gelände ist zweifellos der Theaterbau. Wie Norbert John, Werkleiter des Liegenschaftsmanagements, bekannt gab, sind zwei Drittel der Mittel bereits ausgegeben. Der weitere Innenausbau findet im Frühjahr 2006 seinen Abschluss und anschließend können sich die Akteure des Hans Otto Theaters im neuen Haus niederlassen, um die neue Spielzeit vorzubereiten. Im März beginnt ein baulich interessanter Akt: Die Glasfassade zum Wasser hin wird montiert. John gab bekannt, dass vorher für die Öffentlichkeit letztmalig vor der Eröffnung die Gelegenheit besteht, den Neubau von innen zu besichtigen. Gemeinsam mit dem Hans Otto Theater veranstaltet der Bauherr am 19. Februar von 10.30 bis 15.30 Uhr einen Tag der offenen Tür. Zichorienmühle und „John Barnett“ Das Theaterrestaurant entsteht bekanntlich in der ehemaligen Zichorienmühle. Eine Ausschreibung soll laut von Kuick-Frenz Mitte vorigen Jahres stattgefunden haben. Projektentwickler Dirk Onnen erhielt den Zuschlag – sekundiert von seiner Hausbank. Das Gebäude, dessen Stil dem Burgenbau des Schlosses Babelsberg am gegenüber liegenden Ufer angelehnt ist, soll zu diesem Zweck einen Anbau erhalten. Dessen Aussehen und Dimensionen liegen noch im Dunkeln. Für das leibliche Wohl sorgt außerdem eine schwimmende Kantine. Derzeit liegt mit der „Charlottenhof“ ein Restaurantschiff am Kai. Betreiber „Weinkontor“ lässt derzeit ein historisches Frachtschiff von 1889 auf der Werft zu einem Restaurantschiff umbauen. Schon im Februar wird der fertige Rumpf an der Schiffbauergasse liegen. Im April soll die fertige „John Barnett“, benannt nach dem ersten Dampfschiffbauer in Preußen, die „Charlottenhof“ als Versorgungsschiff für die Gäste und Anlieger der Schiffbauergasse ablösen.

Günter Schenke

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