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Landeshauptstadt: Wieder Entlassungen im Filmpark

13 Mitarbeiter gekündigt/Ver.di verärgert/Schatz: Neue Struktur fordert Veränderung

13 Mitarbeiter gekündigt/Ver.di verärgert/Schatz: Neue Struktur fordert Veränderung Von Nicola Klusemann Babelsberg. Verärgert über die Entlassung weiterer Beschäftiger des Filmparks Babelsberg, äußerte sich gestern die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di. Parallel zu der „vollmundigen“ Verkündigung, dass noch in diesem Jahr der Themenpark vergrößert werde (PNN berichteten), sei die Kündigung von weiteren 20 Mitarbeitern vorbereitet worden, heißt es in der Mitteilung der Gewerkschaft. Filmpark-Geschäftsführer Friedhelm Schatz reagierte erstaunt auf die Ver.di-Äußerung: „Ich verstehe die Polemik nicht“, sagte er gegenüber PNN. Als der jahrelange Filmparkchef das Vergnügungsviertel der Medienstadt Babelsberg im März vergangenen Jahres erneut übernahm, habe er weitreichende Umstrukturierungen angekündigt, die damit verbundenen personellen Veränderungen auch mit dem Betriebsrat besprochen, erklärte Schatz. Die Arbeitnehmervertreter hingegen fühlen sich „nur zäh und scheibchenweise“ über die geplanten Veränderungen im Unternehmen informiert. Bereits im Mai vergangenen Jahres wurde 25 Filmpark-Mitarbeitern gekündigt. Der Personalstamm von 110 Festangestellten war für die Besucherspitzenzeiten angelegt, erklärt Schatz. Im Bestjahr zählte der Themenpark an der Großbeerenstraße fast 600000 Vergnügungssuchende. Als der heutige Geschäftsführer das Unternehmen im Frühjahr 2003 übernahm, hatte die letzte Saison mit knapp 350000 Besuchern abgeschlossen. „Da musste einfach etwas passieren“, argumentiert der Filmpark-Chef. Indes stößt bei den Gewerkschaften auf Unverständnis, dass gerade Filmfachleute, die sich in den vergangenen Jahren im Park Knowhow in den Bereichen Infotainment, Moderation und Besucherservice erworben hätten, jetzt ihre Entlassungspapiere bekämen. Für Schatz kein Widerspruch. Das neue Konzept, das der Geschäftsführer ausführlich erst in der zweiten Februar-Woche der Öffentlichkeit vorstellen will, verlange andere Qualifikationen. Tatsächlich habe er auch nicht 20, sondern nur 13 Kündigungen ausgesprochen, die anderen sieben hätten Änderungskündigungen bekommen und würden einfach woanders als bisher eingesetzt. Die Schwerpunkte im Filmpark würden neu gesetzt, sie lägen zum Beispiel auf Fernsehen und Shows, aber natürlich bleibe als Thema auch der klassische Film. Und man werde mit der Erweiterung des Geländes – wie angekündigt – auch mehr Personal benötigen. So reduziere man jetzt zwar den alten Stamm auf etwas mehr als 70 Personen, werde aber bereits für die neue Hauptsaison, die im März startet, auf hundert festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den verschiedensten Branchen aufstocken. Und wie üblich in diesem Geschäft arbeite man natürlich auch mit einer Vielzahl von Freelancern sowie Saisonkräften. Auf etwas mehr als sieben Hektar startete vor elf Jahren die erste Saison der Babelsberger Studiotour. Zunächst als Reise durch die traditionsreiche Filmstadt Babelsberg konzipiert, erweiterte das Unternehmen von Jahr zu Jahr sein Angebot und zog immer mehr Besucher an. 1999 erreichte der Filmpark dann die Rekordmarke von 572000 Besuchern. Als im gleichen Jahr der Medienstadt-Betreiber Vivendi ankündigte, nicht mehr in den Filmpark zu investieren, gab Schatz den Posten als Geschäftsführer auf. Im vergangenen Jahr kam er mit einem finanzstarken Partner, dem Estrel-Hotel aus Berlin, zurück nach Babelsberg.

Nicola Klusemann

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