Landeshauptstadt: Zarte Pflanze

ATLAS Von Detlef Gottschling Das Fest der in Berlin angesiedelten Botschaften wird in diesem Jahr zum zweiten Mal in Potsdam stattfinden und ist auf dem besten Weg, ein fester Programmhöhepunkt in Potsdams Veranstaltungskalender zu werden. Doch das junge Pflänzchen muss noch gegossen werden: Im vergangenen Jahr nahm das Wetter die Aufforderung gar zu wörtlich und segnete die Feiernden mit reichhaltigen Güssen, was die Gäste am Nachmittag nach und nach in die Flucht schlug. Trotzdem waren es da schon 5000 gewesen – immerhin 2000 mehr als zum Start des Festes vor über zehn Jahren in Bonn. So darf man also für dieses Jahr eine optimistische Prognose wagen, denn bei normalem Wetter sind im Juni an Wochenenden mindestens 10 000 Menschen pro Tag im ehemaligen Buga-Park. Und wenn es obendrein noch Kultur und Spiele, Gewinnaktionen und exotische Gerichte und Getränke geben soll, kann nichts schief gehen. Das Interesse der Botschaften ist groß, mit offenen Ohren wurden im Auswärtigen Amt die Angebote aus Potsdam aufgenommen und nicht mit sachdienlichen Hinweisen gespart. Mit dem Entwicklungsträger Bornstedter Feld – dem Hausherren – an der Seite dürften Logistik und Sicherheit kein Problem darstellen. Auch die hygienischen Anforderungen der Stadt Potsdam – in Berlin eindringlich vorgetragen – sollten letztlich niemanden abschrecken. Denn eines ist klar: Bei dem Fest sollen Lebensweise, Kultur und Tradition der einzelnen Länder – von Russland über Eritrea, Frankreich und Dänemark bis Indien und Burkina Faso – vermittelt werden. Diese Chance aber muss auch eingeräumt werden. Wenn es ein Höhepunkt werden soll.