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Das Bild zeigt eine Szene aus Andreas Dresens "Halt auf freier Strecke" mit Milan Peschel.

© promo

Roter Teppich für den Boulevard des Films: Das Drewitzer Filmfestival geht in die zweite Runde

2021 fand erstmals das Drewitzer Filmfestival stand: Kostenlos und draußen. Auch die zweite Ausgabe holt Defa-Filme, Kinderkino und Kassenschlager in den Kiez.

Das Drewitzer Filmfestival meldet sich zurück, mit fünfzig Filmen an zehn Tagen. Wieder finden alle Vorstellungen draußen statt, und alles ist kostenfrei. Ein Prinzip, das im Auftaktjahr rund 1500 Menschen anzog. Damals hieß das Motto: 75 Jahre Defa. In diesem Jahr haben sich die Macher:innen erneut von Babelsberger Filmgeschichte inspirieren lassen und vor allem Filme ausgesucht, die zum „Boulevard des Films“ gehören, der in der Brandenburger Straße entstehen soll.

„Das Thema lag gewissermaßen auf der Straße“, sagt Katja Zehm, Initiatorin des Drewitzer Filmfestivals und seit 2019 Leiterin des Begegnungszentrums Oskar. Der „Boulevard des Films“ ist ein Projekt, das 2019 im Rahmen der Ernennung der Stadt zur Unesco Creative City of Film beschlossen wurde. Im Zuge ihrer Sanierung soll die Brandenburger Straße zu einer Art „Potsdam Walk of Fame“ umgewandelt werden. Die Bauarbeiten haben vor Kurzem begonnen, bis 2026 sollen sie andauern. Ende August wurde bekannt, wie das künftig aussehen soll: 50 Platten mit schwarzen Filmstreifen auf grauem Granitstein, auf jeder Platte der Titel eines Films, der in Potsdam gedreht wurde.

Auftakt mit Oscarpreisträger Volker Schlöndorff

30 dieser Filme werden nun beim 2. Drewitzer Filmfestival zu sehen sein. Den Auftakt macht „Halt auf freier Strecke“, Andreas Dresens Film über den inoperablen Hirntumor eines Familienvaters (Milan Peschel). Beginn ist um 16.15 Uhr. Davor, zur feierlichen Eröffnung ab 13.30 Uhr, spricht einer, der selbst Filmgeschichte geschrieben hat und in Potsdam lebt: Regisseur Volker Schlöndorff.

Danach werden die „Oskars“ verliehen, Preise des Begegnungszentrums für besondere Leistungen im Stadtteil. Später ist mit „Sonnenallee“ noch eine Komödie zu sehen, die auf dem Babelsberger Studiogelände gedreht wurde (18.15 Uhr) – und zum Abschluss ein Defa-Film, der zeitweise verboten war: „Der geteilte Himmel“, um 20 Uhr. Gedreht hat ihn Konrad Wolf, der Mann, der dem Veranstaltungsort seinen Namen gab.

Kontrastprogramm mit engem lokalem Bezug

Ein Kontrastprogramm mit engem lokalem Bezug, der Mix am Auftakttag entspricht dem Ziel des jungen Festivals. „Unser Grundauftrag ist es, Kultur nach Drewitz zu holen“, erklärt Katja Zehm. Das in den 1980er Jahren errichtete Viertel gilt als eines mit der größten Armutsgefährdung in Potsdam. Die Straßen heißen nach Konrad Wolf, Ernst Busch, Hans Albers oder Asta Nielsen – aber nur wenige dort sind mit der Babelsberger Filmgeschichte vertraut.

Das will das Festival ändern. Und darauf hinweisen, was es jenseits von Drewitz bereits an Angeboten gibt: Auch das Babelsberger Filmgymnasium, das Jüdische Filmfestival Berlin Brandenburg und die Ökofilmtour werden sich hier vorstellen.

Vormittags läuft „Die Geschichte vom kleinen Muck“, „Moritz in der Litfaßsäule“ oder „Emil und die Detektive“, nachmittags Klassiker wie „Jahrgang 45“ oder „Der blaue Engel“ und abends großes Kino wie „Der Pianist“ oder „Grand Budapest Hotel“. Decken liegen bereit, sagt Katja Zehm. Und aus Erfahrung vom Vorjahr wird auch Glühwein angeboten.

18. bis 25. September, Konrad-Wolf-Allee 12A. Zum vollständigen Programm geht’s hier.

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