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Kultur: Umstrukturierung der Orchesterlandschaft in der Diskussion

Staatsorchester Frankfurt befürchtet Änderung seines Status

Staatsorchester Frankfurt befürchtet Änderung seines Status Die Stadt Frankfurt (Oder) hat sich hinter das von Kürzungen bedrohte Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt gestellt. „Wir sind nicht bereit, über den Status des Orchesters zu diskutieren“, sagte Oberbürgermeister Martin Patzelt am gestrigen Mittwoch. Die „Märkische Oderzeitung“ hatte am selben Tag über ein Positionspapier des Landes berichtet, nachdem das Orchester von seinem A-Status heruntergestuft und auch verkleinert werden soll. Im Gegenzug solle das Orchester aus Brandenburg/Havel von der Kategorie C in die Kategorie B aufrücken. „Das Staatsorchester steht nicht zur Disposition. Aber es könnte sein, dass es Umstrukturierungen im Orchesterbereich im Land geben könnte. Sie sollen den Orchestern dann eine sichere Zukunft geben. Dies ist in der Diskussion“, sagte Holger Drews, Sprecher der Kulturministeriums den PNN. „Das Ministerium ist überrascht, dass das Arbeitspapier in die Öffentlichkeit gelangt ist, da es nur den Oberbürgermeistern der Städte ,die am Verbund beteiligt sind, ausgehändigt wurde.“ Der Vertrag des Theater- und Orchesterverbundes für die Städte Potsdam, Frankfurt (Oder) und Brandenburg/Havel ging 2003 zu Ende. Das Kulturressort will auf der Grundlage des Positionspapiers mit den Kommunen weiterverhandeln. Kulturministerin Johanna Wanka trifft am 20. Januar mit den drei Oberbürgermeistern zusammen. Das Staatsorchester soll von jetzt 84 auf 70 Stellen reduziert werden. Das Papier sieht auch vor, das Theater Brandenburg von Altlasten zu befreien. Dazu sei Frankfurt nicht bereit, sagte Patzelt. Der jährliche Etat des Staatsorchesters in Höhe von 5,2 Millionen Euro speist sich zu 40 Prozent aus kommunalen und zu 60 Prozent aus Landesmitteln. Ein Haustarifvertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren regelt, dass die Musiker seit 2003 jährlich 220 000 Euro einsparen. Damit würden bereits Kürzungen des Landes aufgefangen, erläuterte ein Sprecher des Orchesters. „Das Orchester ist in seiner Größe, seiner Leistungsfähigkeit, seinem künstlerischen Profil und seiner Aufgabe bedroht“, sagte Michael Reiter, Sprecher des Verbundes und zugleich Frankfurts Kulturamtsleiter. Das Land wolle dem Verbund weniger Geld zahlen und stelle deshalb die Strukturen zur Diskussion. „Dagegen protestieren wir.“ „Das ist auch eine Geringschätzung unserer Leistung“, meinte Eckhard Schulze, Orchestervorstand des Frankfurter Staatsorchesters. Sollte dieses Vorhaben umgesetzt werden, wäre das auch ein Schlag gegen die ohnehin schon „gebeutelte“ Stadt. „Wir werden Strategien entwickeln, um die Sache abzuwenden.“ Das Vorhaben habe im Orchester großes Entsetzen ausgelöst.K.Bü./dpa

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