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Kultur: Zu Rembrandt

Käthe-Kollwitz-Oberschule hat zum 9. Mal Potsdamer Schüler-Kunstkalender herausgegeben

Es hätte auch Picasso sein können, auch der feiert in diesem Jahr ein Jubiläum. Aber die Organisatoren des mittlerweile zum 9. Mal herausgegebenen Potsdamer Schülerkalenders – die Käthe-Kollwitz-Oberschule und die Energie und Wasser Potsdam GmbH – haben in der diesjährigen Ausgabe Rembrandt zum Thema gemacht, den stilbildendsten niederländischen Künstler des 17. Jahrhunderts. Sein Geburtstag jährt sich am 15. Juli zum 400. Mal.

Und so findet man in dem Jahresbegleiter denn auch, womit man rechnen kann: eine Reihe von Selbstporträts, denn auch der große Künstler hat sich gern selbst zum Motiv seiner Bilder gemacht. Seine Selbstbildnisse machen den größten Teil seines Oeuvres aus, neben biblischen Geschichten, Landschaftsbildern und den historischen und mythologischen Themen, die er (1606-1669) auf Leinwand gebannt, in Radierungen festgehalten und gezeichnet hat. Bei den Schülern stehen Landschafts- und Historienbilder oben auf der Beliebtheitsskala an Platz 2. Insgesamt 268 Bilder haben Potsdamer Schüler im letzten Jahr zum Rembrandt eingesandt. Die Jury aus Schulleitung, Kunstlehrern und einem Vertreter der EWP hat die besten ausgewählt und in zwei Kalendern zusammengefasst, berichtet Schulleiter Werner Lindner. Kürzlich nun sind die 13-seitigen Schülerkunstwerke fertig geworden. Der eine, der im folgenden besprochen wird, kommt dem Künstler und seinem Werk näher, mit vielfachen Techniken von der Mischtechnik über Malerei bis zur Fotografie setzen die Schüler das Thema um. Im zweiten sind Selbstporträts von Schülern gebündelt und ein buntes Sammelsurium an Zeichnungen, Linolschnitt und Scherenschnitt, die sich Rembrandt nicht wirklich zuordnen lassen. Die durchaus Wand schmückenden Werke sind für zehn Euro im Sekretariat der Kollwitz-Schule erhältlich.

Auf der Titelseite des „wahren“ Rembrandt-Kalenders nun macht eine dunkle Computergrafik von Etienne Joppien aus der 13. Klasse der Peter J. Lenne Gesamtschule darauf neugierig, in die Welt des Künstlers hineinzuschauen. Durch eine Art Guckloch in der Mauer sieht man in einen fast leeren Ausstellungsraum hinein, in der die „Nachtwache“ (1642) hängt, eines der bekanntesten Werke Rembrandts. Das Gemälde stellt eine Bürgerwehr aus der Zeit des 16. Jahrhunderts dar.

Ebenfalls sehr schöne Rembrandt-Annäherungen sind Schülern aus dem 12. Jahrgang des Einstein Gymnasiums mit Linolschnitten gelungen. Johannes Kuhn hat mit groben Skizzierungen die 1643 entstandene Radierung „Landschaft mit drei Bäumen“ nachgestaltet. Yvonne Landrock empfand das barocke Werk von 1654 „Die Frau im Bad“ nach, C. Herberg das mittelalterliche Sakralgemälde „Mann mit dem goldenen Helm“.

Zwei Bilder von Schülern aus der 9. Klasse des Helmholtz Gymnasiums verarbeiten auf kunstvolle Weise das Motiv des Selbstporträts. Katharina Mill präsentiert die Mischtechnik „Moderner Blick Rembrandts auf die Phasen des Lebens“. Sie hat eine (ihre?) fotografierte Augenpartie auf das Gesicht eines reproduzierten Frauengemäldes von Rembrandt gelegt , daneben ist ein Mädchengesicht zu sehen, gespiegelt in einem alten, von Falten übersäten Frauengesicht. Alexander Skrzivczyk hat mit „Rembrandt im Raster der Zeit“ ein einfallsreiche Collage konstruiert, die wie ein einfaches Puzzle Teile von Porträts, die Rembrandt gemalt hat, mit seinem eigenen, aus Wörtern gebildeten Porträt verbindet.

Die Bilder wirken zwar auch für sich. Schade trotzdem, dass bis auf die Unterzeile zu den Arbeiten keine Bezüge zu den Originalen hergestellt werden. Jahreszahlen und Erläuterungen zu den Bildern wären eine leicht umsetzbare Bereicherung gewesen. Marion Hartig

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