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Potsdam-Mittelmark: Ein Regent aus Werder

dazu Sanddornbrot, knackige Äpfel und anderes mehr auf der Grünen Woche

dazu Sanddornbrot, knackige Äpfel und anderes mehr auf der Grünen Woche Werder · Havelland - Werder im Schulterschluss auf der Grünen Woche: Eine ganze Ecke hat sich die Stadt der knackigen Äpfel, saftigen Kirschen, der Obstsäfte und -weine und nicht zuletzt auch des wiederbelebten historischen Weinanbaus reserviert. Geworben wird für die Baumblütenstadt generell, aber auch für die Produkte, die dort entstehen. Zum Beispiel für den Rotwein vom Werderaner Wachtelberg, der sich entweder als Dornfelder oder als Regent präsentiert. Als Weißwein bekommt der Müller-Thurgau gerade Verstärkung durch einen Saphira. Nach jahrzehntelanger Weinanbaupause nach dem Zweiten Weltkrieg, damals waren in den harten Nachkriegswintern auch noch die letzten Weinstöcke erfroren, ließ Dr. Manfred Lindicke nach der Wende den Weinanbau wieder aufleben und bekam ab 1995 Unterstützung durch den Verein zur Förderung des historischen Weinanbaus. Gemeinsam präsentiert man sich zur Grünen Woche an einem Stand und wirbt für das vollmundige Tröpfchen aus Deutschlands nördlichster Weinanbauregion. Der Wein, der sich durchaus in der Qualität mit Süddeutschland messen kann, liegt in der mittleren Preislage, ist vorwiegend in regionalen Gaststätten und Geschäftsregalen zu finden, so zum Beispiel auch im Berliner KaDeWe. Manfred Knape vom Verein betont besonders, dass Lindicke mehltau- und reblausresistente Sorten bevorzugt, so dass sich der Einsatz chemischer Mittel weitgehend erübrigt. Der Verein selbst bemüht sich, den Werderschen Weinanbau zu dokumentieren und bietet auf zwei Lehrpfaden 23 Rot- und 27 Weißweinsorten zur Begutachtung an. Neu, so Knape, ist nun auch die Herstellung eines Wachtelberg-Sektes. Doch bekannt geworden ist Werder durch seine Obstweine. Auch die kann man auf der Grünen Woche in großer Auswahl verkosten und bei G. Schultz gleich noch einen Klargebrannten dazu erwerben. Die Brände sind neu, erst im November wurde die Brennerei eröffnet, Obstwein aber stellen die Schultzes schon in der vierten Generation her. Seinen Durst darf man auch bei Werder-Feinkost löschen. Neu im Sortiment ist dort ein Sanddorn-Secco, es gibt aber auch jede Menge Fruchtsäfte, damit es nicht zu beschwipst beim Ständerundgang zugeht, zudem kann man neuartige Gelees naschen. Das passende Brot bietet gleich nebenan die Bäckerei Fahland aus Wilhelmshorst an. Auch sie erweist dem Sanddorn – der auf dieser Grünen Woche eine Starrolle spielt – ihre Reverenz und bietet ein Sanddorn-Brot an. Es hat in den Fahlandschen Geschäften schon seine Liebhaber gefunden. Als gute Weingrundlage bietet sich auch Fischer Schuldtes Fisch an. Der Fischwirtschaftsmeister hat ihn frisch zubereitet in allen Facetten, gebraten, geräuchert oder sauer eingelegt. Wer seine Delikatesse, den gegrillten Wels, in aller Ruhe genießen möchte, sollte das jedoch im Fischrestaurant „Arielle“ in Werder tun. Auf Deutschlands größter Lebensmittelmesse ist der Betrieb zum ersten Mal, sprang ein, weil ein anderer ausfiel. Werbung ist immer gut, meint Küchenchef Udo Sandow. Viele Berliner kämen zu Schuldtes. „Warum sollen wir da nicht auch mal zu den Berlinern kommen“, meint er. Fehlt eigentlich nur noch der Beelitzer Spargel, der im Moment natürlich nicht frisch auf den Tisch kommen kann. Doch die Stadt präsentiert sich mit ihren Anbaubetrieben, jeden Tag stellt sich ein anderer vor, und kredenzt ein Gläschen Spargelschnaps. fran

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