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Potsdam-Mittelmark: Grundstein für Leben und Tod

Friedhofskapelle mit Saal für Chor und Konzerte

Friedhofskapelle mit Saal für Chor und Konzerte Nuthethal – Respekt zollte Superintendent Bertram Althausen dem Bauvorhaben der Kirchengemeinde Bergholz-Rehbrücke, für das gestern der Grundstein gelegt wurde. Althausen nannte es mutig, dem Gebäude der neuen Friedhofskapelle noch einen weiteren Raum für den Kindergottesdienst anzufügen. Beide Raumfunktionen, die des Abschiedes und die des Lebens würden so den Zyklus des Daseins widerspiegeln. Auch für Chor und Konzertproben soll der etwa 40 Quadratmeter große Raum nutzbar sein, der an die Kapelle anschließt. Eingeplant sind ebenso Sanitäreinrichtungen und eine Kochgelegenheit. Der Baukörper, der im Grundriss einem T ähnelt, zitiert im Gebäudekubus die einstige Kapelle, die in den 90er Jahren abgerissen werden musste. Marode war die gesamte Substanz des einstigen Fachwerkbaues, der Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Nur der Keller bleibt erhalten sowie eine alte Bodenplatte, die in den Neubau integriert wird, erklärte Architekt Alexander Möbius den PNN. Seinen Entwurf hatte der Architekt im September 2003 dem evangelischen Gemeindekirchenrat vorgestellt und sofort Zuspruch erfahren. „Das ist unsere Kapelle“, meinten die Mitglieder des Kirchenrates, nachdem sie die Pläne sichteten. Trotz moderner Details erinnerte vieles an die alte Kapelle, die seit Jahren so mancher beim Friedhofsbesuch vermisste. Eine Bauzeichnung wurde gestern in die Kupferschatulle gelegt, die traditionell ins Fundament vom Bauherren und Baubetrieb eingebracht wird. Dazu wurden in der Schatulle ein Satz Euromünzen versenkt sowie die Kirchenzeitung, der „Nuthebote“ und die Wochenendausgabe der PNN. Möge ein würdiger Ort des Abschiednehmens entstehen, wünschte sich Pfarrerin Barbara Luchmann. Für sie und die rund 60 Besucher der feierlichen Zeremonie ist die neue Friedhofskapelle, eingebettet zwischen Tannen und Birken, bereits zu erahnen, seit im Frühjahr die Bauarbeiten begannen. 2006 soll der Bau eingeweiht werden, für den reine Baukosten von rund 200000 Euro kalkuliert wurden. Doch auf einen Zuschuss von der Gemeinde kann die Kirche vorerst nur hoffen, denn die schwierige Haushaltssituation lässt das gegenwärtig nicht zu. Nach wie vor sieht jedoch Amtsdirektor Gerhard Ling die Kommune in der Pflicht, wie er während der Grundsteinlegung deutlich anmerkte: „Diese Diskussion ist noch nicht zu Ende.“ Gestemmt werden soll der Kraftakt nun durch möglichst viel Eigenleistungen, weshalb Pfarrerin Luchmann gestern um tatkräftige Mithilfe bat. Auch weil in der künftigen Kapelle kommunale und konfessionelle Beerdigungen stattfinden werden, sollte der Bau als Chance verstanden werden, damit im Ort Nicht-Kirchengänger und Gemeindemitglieder zusammenwachsen können. Auf offene Ohren stieß der Appell bereits bei den Mitgliedern des Traditionsvereines und bei den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr. Den PNN sagte Ortswehrführer Michael Pozorski: „Unsere 20 Kameraden haben Sicherungsarbeiten ausgeführt, um den Baugrund vorzubereiten.“ Insgesamt kamen so 100 Stunden zusammen. Auch in Zukunft werden noch Helfer gebraucht, ebenso Spenden, vor allem für die Inneneinrichtung. KiG

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