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Potsdam-Mittelmark: „Grundstücke unter Druck verkauft“ Grüner widerspricht Aussagen zur Umgehung

Michendorf - Kritisch hat sich der grüne Gemeindevertreter Andree Halpap zur Ankündigung des Straßenbauamtes Potsdam geäußert, dass die Ortsumgehung Michendorf im November fertig ist (PNN von gestern). Es sei „zynisch“, in diesem Zusammenhang davon zu sprechen, dass man sich mit den meisten Grundeigentümern einvernehmlich geeinigt habe.

Michendorf - Kritisch hat sich der grüne Gemeindevertreter Andree Halpap zur Ankündigung des Straßenbauamtes Potsdam geäußert, dass die Ortsumgehung Michendorf im November fertig ist (PNN von gestern). Es sei „zynisch“, in diesem Zusammenhang davon zu sprechen, dass man sich mit den meisten Grundeigentümern einvernehmlich geeinigt habe. „Die Grundstücksverkäufe fanden unter dem Druck statt, dass die Grundeigentümer im Zuge der Enteignung noch schlechtere Chancen auf einen angemessenen Interessenausgleich haben“, sagte Halpap gegenüber den PNN. Den „unfairen Umgang“ illustrierte er am Beispiel eines 70-jährigen Michendorfers. Das Land habe ihm sein teilweise in Anspruch genommenes Erholungsgrundstück nicht abgekauft. Begründung: Er könne nach Abschluss der Bauarbeiten die Restfläche weiterhin für die Erholung nutzen – „ein zukünftig direkt an der Schnellstraße liegendes Gartengrundstück“, so Halpap. Schon in der Bauphase zeigten sich die ersten, nachteiligen Auswirkungen der „neuen Schnellstraße“ für die Großgemeinde. Alle Bemühungen der Straßengegner, den Langerwischer Kreuzungsbereich ortsverträglicher zu gestalten, seien fehlgeschlagen. „Die so genannte Leichtigkeit des Verkehrs hat Vorrang vor den Interessen der Anwohner“, so Halpap. Auch die Zerschneidungswirkungen seien schon deutlich zu spüren, die neuen Sackgassenschilder an alten Verbindungswegen wie dem Priesterweg oder der Straße Am Plan demonstrierten die Situation. „Auch wenn die verbleibenden Reste dieser Verbindungswege nach den Protesten der letzten Jahre nun doch zumindest als Rad- und Fußweg wieder angebunden werden sollen – diese Anbindungen werden im Bauablauf weit zurückgestellt.“ So sei die Brücke für den Fuß- und Radverkehr bei Wilhelmshorst noch nicht im Bau. „Die Straßenbauer haben in den letzten Monaten gerade in Wilhelmshorst und Langerwisch alles darangesetzt, die Teerschneise für die Schnellstraße möglichst schnell zu verwirklichen – als ob man Angst davor hat, es könnte nun doch noch etwas anders entschieden werden.“ Verwundern müsse auch die Äußerung des Ortsbürgermeisters von Michendorf, man nutze jetzt die Chance, den Ortskern von Michendorf attraktiver zu gestalten. „Solche Entscheidungen trifft allein die Gemeindevertretung.“ hkx

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