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Andriy Dranchuk (M), Bürgermeister von Khotyn, gibt im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, r), und Thomas Schmidt (SPD), Bürgermeister von Teltow, ein Pressestatement.

© dpa/Hannes P Albert

Ukrainehilfe aus Brandenburg: Teltow gibt Fahrzeugpaket an Partnerstadt

Ein Fahrzeugpaket und Arbeitskleidung im Wert von 200.000 Euro gibt Teltow an seine ukrainische Partnerstadt Chotyn. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) war dabei.

Ein Hilfspaket im Wert von 200.000 Euro hat die Stadt Teltow (Potsdam-Mittelmark) für ihre ukrainische Partnerstadt Chotyn geschnürt: Ein Feuerwehrauto, einen ausgemusterten Linienbus, zwei Rettungsfahrzeuge, ein Auto mit Hebebühne, einen Pickup, einen Bagger und 300 Arbeitsschutzanzüge werden sich in den kommenden Wochen auf den Weg in die Westukraine machen.

Seit Januar besteht zwischen den beiden Kommunen eine Städtepartnerschaft, zu der auch die polnische Stadt Zagan zählt. Schon im Februar wurden mit Hilfen aus dem Bundesprogramm „Engagement Global“ und gemeinsam mit dem Landkreis ein erster Bus und ein Stromgenerator in die Ukraine geschickt, um in der Stadt den Schülertransport zu unterstützen. Chotyn blieb zwar bisher aufgrund seiner Lage weitgehend von direkten Kriegsfolgen verschont – von vereinzelten Drohnenangriffen und damit verbundenen Schäden abgesehen -, zu den rund 20.000 Einwohnern sind aber etwa 8000 Geflüchtete aus dem eigenen Land dazu gekommen.

Chotyns Bürgermeister Andriy Dranchuk und sein Teltower Amtwkollege Thomas Schmidt (SPD) vor einem Teil der gespendeten Fahrzeuge.

© Konstanze Kobel-Höller

„Wir sind nicht direkt bombardiert worden“, so Chotyns Bürgermeister Andriy Dranchuk, der gerade vom 13. bis 15. November auch an der Deutsch-ukrainischen kommunalen Partnerschaftskonferenz in Leipzig teilgenommen hat, bei der Übergabe der Fahrzeuge. „Wir haben aber viele Binnenflüchtlinge und müssen deswegen unsere Infrastruktur erhalten und ausbauen.“ Das sei Dank dieser Partnerschaft möglich. „Was uns hilft, ist die Solidarität zwischen den Ländern.“

Die Arbeit der Städtepartnerschaften sehe ich auch als Friedensarbeit.

Thomas Schmidt (SPD), Bürgermeister von Teltow

Tatsächlich ist Teltow nicht die einzige Kommune in Brandenburg, die sich über eine Städtepartnerschaft in der Ukraine engagiert. Die Datenbank von „Engagement Global“ weist aktuell sieben auf, wobei nur die Verbindung zwischen Mittenwalde und Machniwka schon vor dem Krieg, nämlich 2009 geschlossen wurde. Die anderen sechs Partnerschaften entstanden wie jene von Teltow und Chotyn in diesem oder im vorigen Jahr: Potsdam und Iwano-Frankiwsk, Frankfurt (Oder) und Schostka, Brandenburg an der Havel und Nowomoskowsk, Wandlitz und Makariw sowie Baruth/Mark und Husjatyn. Für ganz Deutschland sind 186 Partnerschaften zwischen Kommunen der beiden Länder eingetragen.

Der Krieg ist noch nicht zu Ende

„Es ist beeindruckend zu sehen, dass die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Ukraine auf vielen Ebenen funktioniert“, so Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der als Wahlkreisvertreter nach Teltow angereist war. Hier handle es hier nicht nur um konkrete, praktische Hilfe, sondern um Hilfe, die auch vom Herzen getragen sei. Das betonte auch Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt(SPD): „Die Arbeit der Städtepartnerschaften sehe ich auch als Friedensarbeit. Menschen, die hier miteinander zu tun haben, werden nie aufeinander schießen.“ Die aktuellen Lieferungen seien nur durch die Unterstützung vieler Partner, die auf dem Weg gefunden wurden, möglich, sowie durch Fördermittel.

Angesprochen darauf, ob er vor dem Hintergrund der neuen Kämpfe in Israel und dem Gaza-Streifen Sorge hat, dass das Interesse an der Ukraine sinken und die Unterstützung weniger werden könnte, sagt Dranchuk, dass es Unterstützung für alle Länder im Krieg geben sollte, und erinnert gleichzeitig daran: „Der Krieg in der Ukraine ist noch nicht zu Ende!“. Doch etwas ist ihm wichtig: „Die Ukraine kämpft für die europäischen Werte und es gibt mehr gute Menschen auf der Welt – deswegen wird das Gute siegen.“

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