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Ein Tor, das befreite. Dominik Kahun nach seinem Treffer zum 1:0.

© imago/Andreas Beil/imago/Andreas Beil

„Viel mehr Energie gezeigt“: Deutschland schlägt Lettland bei der Eishockey-WM 8:1

Nach ihrem eher durchwachsenen Start ins Turnier legen die Deutschen den Schalter um und spielen ihre Stärken eindrucksvoll aus. Bundestrainer Kreis ist zufrieden.

Und plötzlich lief es dann rund beim deutschen Eishockeyteam. Nachdem die Spieler von Bundestrainer Harold Kreis eher in die Eishockey-WM in Tschechien gerumpelt waren, war nicht unbedingt davon auszugehen, dass es am Mittwochnachmittag in der Arena von Ostrava das beste Spiel des Teams seit langem geben würde.

Aber das gab es. Die Deutschen gewannen das wohl schon vorentscheidende Gruppenspiel um den Einzug ins Viertelfinale gegen Lettland 8:1 (2:0, 5:1, 1:0) und stehen nun mit sechs Punkten nach vier Spielen gut da. Die vermeintlich schwächeren Gegner kommen ja noch für das deutsche Team.

Rund um die Arena im Stadtbezirk Vitkovice war vor dem Spiel gediegene Ballermann-Stimmung. Viele Fans kamen angesichts der sommerlichen Temperaturen in kurzem Beinkleid, Badelatschen waren bei den lettischen Fans auch im Einsatz, das passte unfreiwillig ganz gut zum Schwimmfestivals des in seinen drei WM-Partien zuvor siegreichen lettischen Teams. Im Wesentlichen waren schon bald nach Spielbeginn vor allem die deutschen Fans unter den rund 10.000 Zuschauenden zu hören.

Nach Treffern von Dominik Kahun und Kai Wissmann stand es nach 20 Minuten schon 2:0 für die Deutschen, aber das musste ja nichts heißen. Im ersten Turnierspiel gegen die Slowakei (Endstand 6:3) hatten sie ja eine Zwei-Tore-Führung zwischendurch verschludert.

Doch so weit kam es diesmal nicht, weil die Deutschen weiter konzentriert ihre Geschwindigkeit ausspielten und auch trafen. Leo Pföderl, Parker Tuomie legten nach, nicht mal 24 Minuten waren gespielt und der lettische Torwart Kristers Gudlevskis von den Fischtown Pinguins Bremerhaven ging bedient vom Eis. Elvis Merzlinkins kam. Und musste gleich hinter sich greifen: John Jason Peterka traf zum 5:0, Marc Michaelis zum 6:0, wieder Peterka zum 7:0, bevor die Letten dann kurz vor der Pause Philipp Grubauer im deutschen Tor überwinden konnten.

Aber Deutschland machte weiter, ließ zu keinem Zeitpunkt nach. Nico Sturm schummelte die Scheibe im letzten Drittel noch zum 8:1 ins Netz, der höchste WM-Sieg der Deutschen gegen Lettland war damit amtlich. Die Welle tobte durchs Stadion, Fans beider Lager feierten gemeinsam. So ging auch unter, dass ein paar deutsche Fans ein zweistelliges Ergebnis forderten. Aber das wäre wohl zu viel des Guten gewesen.

Aber es war in jedem Fall nicht die mal diffus und manchmal hilflos wirkende deutsche Mannschaft der ersten drei Turnierspiele, sondern dann schon wieder der aktuelle Vizeweltmeister, der dem WM-Dritten des Vorjahres nie eine Chance ließ.

Aber auch für so eine souveräne Vorstellung gab es eben nur drei Punkte für die Deutschen, allerdings auch die Gewissheit, dass sie besser spielen können, als bei den Niederlagen gegen die USA und Schweden zuvor. So sah es auch der Bundestrainer. „Heute waren wir mit einer ganz anderen Energie unterwegs als in den Spielen davor“, sagte Harold Kreis. Und Verteidiger Kai Wissmann von den Eisbären Berlin sagte: „Wir werden uns jetzt aber auch von dem klaren Ergebnis nicht blenden lassen.“

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