zum Hauptinhalt
Muss sehen, wo er spielt. Alexander Lukaschenko wird mit Belarus nicht Gastgeber der Eishockey-WM.

© dpa

Aufgrund „von Sicherheitsbedenken“: Weltverband entzieht Belarus Eishockey-WM 2021

Nun also doch: Die Eishockey-WM wird in diesem Jahr nicht in Weißrussland stattfinden. Damit gab der Weltverband dem immer größer werdenden Druck nach.

Der Eishockey-Weltverband IIHF hat Co-Gastgeber Belarus angesichts des großen politischen und wirtschaftlichen Drucks die Weltmeisterschaft in diesem Jahr entzogen. Die Entscheidung des Exekutiv-Komitees der IIHF am Montag bei einer Videokonferenz sei aufgrund „von Sicherheitsbedenken“ getroffen worden, teilte der Verband mit.

Die Kritik war angesichts der Machenschaften von Machthaber Alexander Lukaschenko zuletzt immer größer geworden. IIHF-Präsident René Fasel bezeichnete den WM-Entzug als „bedauerlich“, aber „unvermeidlich“.

Binnen einer Woche soll entschieden werden, wo die WM, die vom 21. Mai bis 6. Juni im lettischen Riga und im belarussischen Minsk geplant war, nun stattfinden soll. Im Gespräch waren zuletzt nur Riga oder die Ausweichnationen Dänemark oder die Slowakei. Am 25. und 26. Januar tagt das Exekutiv-Komitee erneut. Spätestens dann soll Klarheit geschaffen werden, wo die WM nun stattfindet.

Eigentlich sollte über die WM erst in der kommenden Woche beraten werden. Angesichts des heftigen Drucks, der zuletzt entstanden war, entschied das Exekutiv-Komitee, dem auch der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes Franz Reindl angehört, bereits am Montag bei einer turnusmäßigen Videokonferenz. Fasel hatte zuvor stets vor den finanziellen Folgen eines Entzugs wegen bestehender Verträge gewarnt.

[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können]

Am Wochenende hatten Sponsoren dann mögliche Konsequenzen angekündigt. Mehrere langjährige Partner der IIHF drohten mit Rückzug, sollte die IIHF Belarus als Co-Ausrichter bestätigen.

Die EU erkennt Lukaschenko seit der als gefälscht eingestuften Präsidentenwahl vom 9. August nicht mehr als Präsidenten an. Dutzende Staaten haben Sanktionen gegen Funktionäre des Machtapparats erlassen. Bei Protesten gegen Lukaschenko gab es seit August mehr als 30 000 Festnahmen, hunderte Verletzte und zahlreiche Tote. Zudem steht Belarus wegen mangelnder Corona-Schutzmaßnahmen in der Kritik. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false