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Weiter geht es. Der Berliner Jessic Ngankam klatscht mit einem georgischen Jungen ab.

© imago/Beautiful Sports/IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Meusel

Zwischen Rassismus und Rasen: Die Fußballprofis der U21 stehen vor einem schweren Spiel

Die Folgen des Rassismus-Eklats beschäftigen die U21 weiter. Trainer Antonio Di Salvo muss sein Team gleichzeitig auf das wichtige nächste EM-Spiel gegen Tschechien vorbereiten. Keine leichte Aufgabe.

Viel Schlaf bekommt Antonio Di Salvo derzeit nicht. Der deutsche U-21-Nationaltrainer ist nach den aufwühlenden Rassismus-Vorfällen und dem sportlich enttäuschenden EM-Start seiner Mannschaft doppelt gefordert: als Krisenmanager und als Fußball-Trainer. Mit einem klaren Statement gegen Diskriminierung und Hass versuchte der Deutsche Fußball-Bund, den Schock nach der Hetze im Netz gegen die Stürmer Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam zu überwinden - zu viel steht im zweiten EM-Spiel gegen Tschechien am Sonntag (18.00 Uhr/Sat.1) auf dem Spiel. „Wir wollen den Fokus auf das Sportliche legen. Ich bin mir sicher, dass wir das hinbekommen“, sagte Di Salvo.

Bleibt der Titelverteidiger nach dem 1:1 gegen Israel im zweiten Gruppenspiel erneut ohne Sieg, wäre das Vorrunden-Aus bei der EM zwar noch nicht besiegelt. Die Aussichten vor dem Gruppenfinale gegen EM-Mitfavorit England wären dann aber äußerst bescheiden. Die zwei besten Teams der Gruppe ziehen ins Viertelfinale ein, England ist mit einem 2:0 gegen Tschechien gestartet. Hinzu kommt: Für die Olympia-Qualifikation könnte auch das Abschneiden in der Gruppenphase relevant werden - hier ist die deutsche Ausgangsposition nun schon nicht mehr optimal. „Wir müssen zusehen, dass wir das Spiel gewinnen“, sagte Di Salvo.

Auch wenn der DFB das Thema vor dem Spiel gegen Tschechien für beendet erklärte: Die rassistischen Beleidigungen gegen Moukoko und Ngankam nach deren Elfmeter-Fehlschüssen dürften das Team weiter begleiten und beschäftigen.

„Das ist ein Paket, das musst du als Mensch erst mal verarbeiten. Vor allem als Mensch, der in seiner Entwicklung noch lange nicht fertig ist“, sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann. Hinzu kommt: Bis lange in den Freitag hinein waren Di Salvo und sein Team mit der Aufarbeitung und der angemessenen Reaktion beschäftigt, an sportliche Vorbereitung war nicht zu denken.

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