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Wirtschaft: Airbus verliert seit September Aufträge

Der Flugzeughersteller Airbus kämpft gegen einen Einbruch bei den Bestellungen, steht aber beim Umsatz auf Rekordhöhe und will die Branchenkrise auch durch Kurzarbeit abfangen. Insgesamt sollen rund 1000 Stellen - davon etwa 350 in Deutschland - durch flexible Regelungen wegfallen.

Der Flugzeughersteller Airbus kämpft gegen einen Einbruch bei den Bestellungen, steht aber beim Umsatz auf Rekordhöhe und will die Branchenkrise auch durch Kurzarbeit abfangen. Insgesamt sollen rund 1000 Stellen - davon etwa 350 in Deutschland - durch flexible Regelungen wegfallen. "Wir planen aber im Gegensatz zu Boeing keine Entlassungen", sagte Airbus-Chef Noel Forgeard am Donnerstag in Paris. Airbus flog beim Umsatz im vergangenen Jahr mit einem Plus von gut 19 Prozent auf 20,5 Milliarden Dollar das beste Resultat in der Unternehmensgeschichte ein. Die Auslieferungen, die um 4,5 Prozent auf 325 Flugzeuge stiegen, erreichten ebenfalls Rekordhöhe.

Beim größten europäischen Flugzeughersteller sank der Auftragseingang durch den Abschwung der Branche, der durch die Terroranschläge vom 11. September noch verstärkt wurde, aber um fast 28 Prozent auf 375 Maschinen im Wert von 44,7 Milliarden Dollar. Airbus lag damit dennoch zum zweiten Mal nach 1999 deutlich vor dem US-Rivalen Boeing. "Für 2002 ist alles unter Kontrolle, da habe ich keinerlei Sorge", sagte der Airbus-Chef. 101 Stornierungen in erster Linie durch Konkurse von Fluggesellschaften reduzierten den Netto-Auftragseingang auf 274 Maschinen im Wert von 37,3 Milliarden Dollar. "Wir waren sehr vorsichtig und haben alles herausgenommen, was unsicher war", erklärte Forgeard.

Airbus wolle die Krise im Vergleich zu Boeing sanfter durchfliegen und verfüge auch mit 61 Prozent bei den Bestellungen über einen höheren Netto-Marktanteil als der US-Konkurrent, betonte Forgeard. Zudem sei auch die Ertragslage 2001 überdurchschnittlich gut ausgefallen. Ergebniszahlen werden aber erst im März vom Airbus-Mehrheitseigner EADS bekannt gegeben. Boeing müsse dagegen bis zu 30 000 Stellen abbauen und stelle sich auf drastisch sinkende Auslieferungen im laufenden Jahr ein. "Wir rechnen weiter mit Auslieferungen von 300 Flugzeugen im laufenden Jahr und auch im Jahr 2003", erklärte der Airbus-Chef. Im zweiten Quartal wolle Airbus diese Zahlen aber noch einmal überprüfen.

Dennoch werde das laufende Jahr ungleich schwieriger und niemand wisse, ob der Tiefpunkt erst 2003 komme, schränkte Forgeard ein. Die Beschäftigtenzahl werde sich 2002 auf rund 44 500 verringern.

ebe, cap

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