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Wirtschaft: Die Front der Euro-Gegner bricht zusammen

DÜSSELDORF (jh/HB).Die Akzeptanz des Euros ist in Deutschland nach der Einführung der neuen Währung sprunghaft gestiegen.

DÜSSELDORF (jh/HB).Die Akzeptanz des Euros ist in Deutschland nach der Einführung der neuen Währung sprunghaft gestiegen.Mit 49 Prozent waren Anfang Januar knapp die Hälfte der Bundesbürger für den Euro.Im Dezember waren es nur 43 Prozent gewesen, die für die neue Währung waren.Die Front der Gegner brach dagegen förmlich zusammen.Nach 41 Prozent im Dezember sind nun noch 27 Prozent der Deutschen gegen den Euro.Nicht verändert hat sich die Zahl derer, die der neuen Währung gleichgültig gegenüber stehen.Mit 10 Prozent blieb ihr Anteil konstant, ergab eine Umfrage, die das Psephos-Instituts im Auftrag des Handelsblatts durchführte.

Auch in Ostdeutschland nahm die Zahl der Euro-Befürworter zu.Dort schnellte die Zustimmung von 34 Prozent auf 42 Prozent hoch.Die Gruppe der Gegner schmolz von 50 Prozent auf 42 Prozent zusammen.Vor einem Jahr, als die Deutschen erstmals nach ihrer Einstellung zum damals noch heftig diskutierten Euro befragt wurden, lehnten noch 58 Prozent den Euro ab.Die Gruppe der Eurofreunde war im Januar 1998 mit 30 Prozent unwesentlich größer als heute der Anteil der Gegner.

Der erfolgreiche Start der gemeinsamen Währung sorgt für einen Transfer optimistischer Stimmung.Parallel zur wachsenden Akzeptanz zog über den Jahreswechsel auch das Vertrauen in die Stabilität des Euro kräftig an.52 Prozent erwarten einen stabilen Euro, 28 Prozent gehen davon aus, daß er nicht so stabil sein wird wie die D-Mark.

Diese Einschätzung gilt in zunehmendem Maße auch für den internationalen Vergleich.Angesichts des drastisch gestiegenen Vertrauens in die Stabilität des Euros verstärkten sich im Vergleich zum Juli 1998 die Erwartungen, der Euro könnte dem Dollar auf internationalen Parkett Konkurrenz machen oder gar den Rang ablaufen.

Anfang Januar waren 45 Prozent der Bundesbürger davon überzeugt, die neue Gemeinschaftswährung werde künftig genauso wichtig wie die bislang weltweit dominante US-Währung.Dies sind elf Prozentpunkte mehr als im Juli vergangenen Jahres.Der Anteil der Bundesbürger, die dem Euro in der Zukunft eine gewichtigere Rolle im internationalen Kontext zuschreiben, stieg von 7 Prozent auf 15 Prozent.Allerdings stieg auch die Zahl der Skeptiker: Nach Ansicht von 23 Prozent der Befragten wird die Bedeutung der neuen europäischen Währung nicht an die des Dollars heranreichen.Ihr Anteil lag im vergangenen Jahr noch bei 19 Prozent.

Die allgemein positive Resonanz auf den starken und überzeugenden Start des Euros sowie die normative Kraft des Faktischen bilden die Grundlage für die deutliche Zunahme der Akzeptanz des Euros.In allen sozialen Klassen und erstmals auch in den neuen Bundesländern ist die Zahl der Eurobefürworter deutlich größer als die der Eurogegner.

Die von 43 Prozent auf jetzt 49 Prozent angezogene Zustimmung zum Euro hat damit ein breites Fundament.Aufgeschlüsselt nach sozialen Schichten zog die Zustimmung vor allem bei älteren Mitbürgern, Rentnern, Hausfrauen und Arbeitern an.Jüngere Generationen, Höherqualifizierte und die Anhänger der Grünen sind bereits seit mehreren Monaten starke Anhänger der der neuen Europawährung.

Beim Blick auf die Euro-Einstellungen unter den Anhängern der politischen Parteien fällt auf, daß SPD-Wähler (56 Prozent, plus 9 Punkte) und parteipolitisch nicht festgelegte Menschen nach dem Beginn der Währungsunion mehrheitlich Vertrauen in den Euro gefunden haben.Nahezu unverändert blieben die Mehrheiten der Euro-Befürworter in den Lagern der Wähler von CDU/CSU (51 Prozent) und der FDP (56 Prozent).Schon lange nicht mehr für Überraschung sorgen die Grünen mit ihrer Euro-Euphorie.Die Wähler der Grünen sind mit einer Akzeptanzrate von 70 Prozent seit Monaten die überzeugtesten Euro-Freunde.Sympathisanten am linken und rechten Flügel des Parteienspektrums sind nunmehr die einzigen Bastionen mehrheitlicher Euro-Ablehner.

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