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Wirtschaft: Energiekonzerne müssen Netzgebühren senken

Berlin - Die Bundesnetzagentur hat drei weitere Stromkonzerne dazu aufgefordert, ihre Netzentgelte zu senken. Bei Genehmigungen für Netztöchter von RWE und EnBW sowie die TEN Thüringer Energienetze GmbH seien die Kosten, die die Unternehmen ihrer Kalkulation zugrunde gelegt hatten, um bis zu 14 Prozent gekürzt worden, teilte die Behörde am Montag mit.

Berlin - Die Bundesnetzagentur hat drei weitere Stromkonzerne dazu aufgefordert, ihre Netzentgelte zu senken. Bei Genehmigungen für Netztöchter von RWE und EnBW sowie die TEN Thüringer Energienetze GmbH seien die Kosten, die die Unternehmen ihrer Kalkulation zugrunde gelegt hatten, um bis zu 14 Prozent gekürzt worden, teilte die Behörde am Montag mit. „Im Endeffekt muss sich dies in den Strompreisen niederschlagen“, sagte Behördenchef Matthias Kurth dem Handelsblatt. Die jetzt geltend gemachten Kosten seien überhöht gewesen. Die Konzerne allerdings kritisierten bereits die Kürzungen. RWE rechnet nach eigenen Angaben mit Einbußen in einem „hohen zweistelligen Millionenbereich“. Auch EnBW erwartet „erhebliche wirtschaftliche Einbußen“ und prüft deshalb rechtliche Schritte gegen den Bescheid der Bundesnetzagentur.

Die Netzentgelte machen etwa ein Drittel des Strompreises aus. Sie werden von den Betreibern der Netze dafür verlangt, dass der Strom vom Kraftwerk über Hochspannungsleitungen und schließlich Verteilnetze bis zum Verbraucher gelangt. Erst vor kurzem war der Berliner Energiekonzern Vattenfall Europe von der Bundesnetzagentur angewiesen worden, seine Netzentgelte für das Hochspannungsnetz um 18 Prozent zu senken. Für den Endverbraucher würde das einen um rund 0,6 Prozent niedrigeren Preis bedeuten. Vor Gericht kämpfte Vattenfall zunächst erfolglos gegen die Entscheidung.

Eine stärkere Regulierung dürfte auch bald auf den Gasmarkt zukommen. Da ist der Wettbewerb noch relativ schwach. Die Berliner Verbraucherzentrale wies am Montag darauf hin, dass es sich für viele Verbraucher in der Hauptstadt nicht lohnen würde, vom bisherigen Monopolisten Gasag zu einem der neuen Anbieter zu wechseln. Nuon oder Klickgas seien unter Umständen sogar teurer als die Gasag. Die Verbraucherschützer raten deshalb: „Erst einmal abwarten und den Markt beobachten.“ Zumal auch die Entscheidung des Berliner Landgerichts, dass die Gasag-Preiserhöhung vom Oktober 2005 unwirksam gewesen sei, von höheren Instanzen bestätigt werden könnte. Die neuen Anbieter melden trotzdem eine gute Nachfrage. Nuon hat seine Bonusaktion deshalb verlängert.

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