Wirtschaft: Exportrekord für deutsche Unternehmen

Berlin - Die deutsche Wirtschaft hat in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres bereits mehr Waren exportiert als im Gesamtjahr 2005. Von Januar bis November summierten sich die Ausfuhren auf fast 823 Milliarden Euro, damit übertrafen sie bereits den Rekordwert des gesamten Vorjahres von rund 786 Milliarden Euro deutlich, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. „Umgerechnet in Dollar wurde damit erstmals die Billionengrenze übertroffen“, sagte der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Anton Börner.

Im November legten vor allem die Verkäufe in Länder zu, die nicht der EU angehören – um mehr als 37 Prozent. Die EU-Staaten bleiben aber stärkster Handelspartner, der Wert der dorthin exportierten Waren summierte sich auf fast 51 Milliarden Euro.

Die Exporteure brachen im November weitere Rekorde. Sie verkauften so viele Waren wie noch nie in einem Monat ins Ausland – der Gesamtwert lag bei 85,2 Milliarden Euro. Zudem exportierten sie nach BGA-Berechnungen 2006 stärker als jedes andere Land. Den Titel des Exportweltmeisters dürfte Deutschland indes nicht tragen, wenn auch die Ausfuhr von Dienstleistungen berücksichtigt würde – hier sind andere Länder, etwa die USA, stärker.

„Angesichts der erneut starken Zahlen dürfte die Wirtschaft im Schlussquartal 2006 um 0,5 bis 0,7 Prozentpunkte gewachsen sein“, erwartet Gerd Haßel, Konjunkturfachmann bei der BHF-Bank. Eine Schätzung will das Statistikamt am Donnerstag vorlegen. Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe stieg jedenfalls im November stärker als erwartet – saisonbereinigt um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte.

Der Export dürfte auch 2007 die stärkste Stütze des Wachstums sein, sagte BHF-Experte Haßel. „Den Titel des Exportweltmeisters könnte Deutschland aber verlieren – wenn China und die USA weiter von ihrem derzeit sehr schwachen Wechselkurs profitieren.“ brö

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