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In der Spitze von Unternehmen finden sich noch immer wenig Frauen.

© dpa

Führungspositionen: Frauen an der Spitze bleiben rar

Die Zahl der Managerinnen in Spitzenpositionen hat im vergangenen Jahr kaum zugenommen. Eines der größten Probleme ist nach Ansicht des DIW das Bestehen "männlicher Lebensrealitäten".

Deutsche Unternehmen tun sich nach wie vor schwer, Frauen in Führungsverantwortung zu nehmen. In den 200 umsatzstärksten Firmen sind nur vier Prozent der Vorstandsposten mit Frauen besetzt. Das ist ein Prozentpunkt mehr als Ende 2011, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin mitteilte. Auf lediglich 39 der insgesamt 970 Chefsessel sitzen Frauen. „Insgesamt waren die Zuwächse zu gering, fanden bei zu wenigen Unternehmen statt“, sagte DIW-Forschungsdirektorin Elke Holst.

Doch nicht nur in technischen Bereichen oder Produktionsbranchen, in denen der Anteil der weiblichen Beschäftigten ohnehin geringer ist, mangelt es an Frauen in der Spitze. Auch bei den 100 größten Banken – eine Branche, in der die Belegschaft mehrheitlich weiblich ist – sind Frauen in der Führung mit 4,2 Prozent eher eine Seltenheit.

In den 30 Dax-Unternehmen stieg ihr Anteil hingegen von 3,7 auf 7,8 Prozent. Ein Grund dafür sei die größere Öffentlichkeit, der die börsennotierten Unternehmen ausgesetzt seien, schreibt das DIW. Der Handlungsdruck sei deshalb höher. Das ändere jedoch nichts daran, dass es nach wie vor keine einzige Vorstandschefin unter den 30 Konzernlenkern gibt.

Grundsätzlich stärker vertreten sind Frauen in Aufsichts- und Verwaltungsräten, bei Dax- Konzernen liegt die durchschnittliche Quote hier bei knapp 20 Prozent.

DIW-Expertin Holst forderte die Unternehmen auf, den Kulturwandel zu verstärken. Sehr lange Arbeitszeiten von Führungskräften seien beispielsweise ein Relikt „männlicher Lebensrealitäten“. „Mit diesem Pensum können aber weder Frauen noch Männer Familie und Beruf vereinbaren“, sagte Holst.

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