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Wirtschaft: Härtetest für die Prognosen der Unternehmen

Mehrere Technologiefirmen legen in dieser Woche ihre Zahlen vor

Frankfurt (Main) (pk/HB). In dieser Woche beginnt die heiße Phase der Bilanzsaison. Dann wird sich an den Börsen zeigen, ob die seit Monaten verteilten Vorschusslorbeeren auf den Aufschwung auch gerechtfertigt waren. Dabei werden die professionellen Anleger natürlich darauf achten, ob die Gewinnprognosen für die einzelnen Unternehmen verfehlt, eingehalten oder übertroffen wurden. Aber bekanntlich wird ja an der Börse die Zukunft gehandelt, deshalb sind die Aussagen der Konzernlenker zum weiteren Jahresverlauf mindestens ebenso wichtig für die Kursentwicklungen wie die „harten Zahlen“ für das vergangene Geschäftsjahr.

Im Mittelpunkt der deutschen und amerikanischen Börsen stehen in der angebrochenen Woche die Quartalsbilanzen wichtiger Technologieunternehmen. Der weltweit größte Softwarehersteller Microsoft präsentiert seine Ergebnisse am Donnerstag. „Sie werden die weitere Marschrichtung vorgeben“, glaubt Frank Schallenberger von der Landesbank BadenWürttemberg (LBBW). Am selben Tag will die Walldorfer Softwareschmiede SAP ihre Geschäftszahlen vorlegen. Erste Eckdaten sind schon bekannt, deshalb wird mit Spannung darauf gewartet, ob sich der Vorstand eine Prognose zutraut.

Auch Siemens und der Halbleiterhersteller Infineon berichten in dieser Woche über den Start ihres Geschäftsjahres. LBBW-Analyst Schallenberger ist eher vorsichtig und glaubt, dass die hoch gesteckten Erwartungen der Technologiefirmen nicht erfüllt werden. Dagegen trauen die Analysten von UBS vor allem den US-Titeln zu, dass sie sich weiter positiv entwickeln, wenn auch unter größeren Schwankungen.

Auch bei den Industrie- und Dienstleistungstiteln sind die Erwartungen hoch. Laut einer Analyse von Helaba Trust erwarten die Experten für die im Aktienindex S & P 500 notierten Papiere einen Gewinnanstieg von 21 Prozent, bezogen auf das vierte Quartal. Insgesamt bleibt der Tenor unter den Wertpapierstrategen positiv. Zwar gelten kurzfristige Rückschläge nach Gewinnmitnahmen als wahrscheinlich, mittelfristig bleibe das Umfeld für Aktien aber günstig. Die DZ Bank rechnet etwa mit einer uneinheitlichen Tendenz in dieser Woche, wegen der besseren konjunkturellen Rahmenbedingungen seien dann aber weitere Kursgewinne in Sicht. Sollte sich der Dollar weiter erholen können, werde dies vor allem den Exportwerten eine Stütze bieten, meinen die Börsenexperten.

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