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Das Gewerbegebiet „Ehemaliges Speichergelände Teltow“ ist laut Bebauungsplan Nr. 14 vor allem als Gewerbegebiet ausgewiesen. Die Eigentümerin möchte hier nun ein urbanes Wohnquartier entwickeln und hat die alten Speichergebäude verkauft.

© DLE Land Development

Exklusiv

Wohnen im Umland: Teltow prüft Großprojekt

DLE Land Development will naturnahes Quartier entwickeln

Eines der letzten noch freien Filetgrundstücke in Teltow (Potsdam-Mittelmark) soll nach Informationen des Tagesspiegels von der DLE Land Development GmbH entwickelt werden. Der nach eigenen Angaben größte deutsche Asset Manager im Bereich der Bauland- und Projektentwicklung plant auf einer 37.256 Quadratmeter großen Fläche in der Speicherstadt ein durchgrüntes urbanes Quartier mit mehreren Hundert Wohnungen sowie ergänzenden gewerblichen und sozialen Einrichtungen.

Teltow ist eine der am schnellsten wachsenden Gemeinden im südlichen Berliner Umland. Seit der Wiedervereinigung stieg die Bevölkerungszahl um 85 Prozent auf aktuell etwa 28.000 Menschen.

37.256
Quadratmeter Fläche sollen in der historischen Speicherstadt neu entwickelt werden

„Direkt am Teltowkanal wollen wir eine hohe Lebens- und Wohnqualität für viele Menschen ermöglichen“, sagte DLE-Fondsmanager Frederic Weber auf Anfrage. Zuvor werden historische Bestandsgebäude in Teltow an „7280 Improving Assets GmbH & Co. KG“ (München) verkauft. Es handelt sich dabei um ein 17.000 Quadratmeter großes Grundstück mit drei historischen und teilweise denkmalgeschützten Bestandsgebäuden aus den 1930er Jahren. Hier geht es um 12.000 Quadratmeter Gewerbeflächen, die überwiegend vermietet sind. Diese Gewerbeflächen sollen nicht in Wohnraum umgewandelt werden. öldasf ö sadföj ö öajdf

Auf Teilen des Areals könnte bereits Wohnungsbau realisiert werden

Räumlich neben diesen Gebäuden könnte in einem „Mischgebiet“ Wohnungsbau realisiert werden, indem den beiden U-förmigen Gewerbebauten ein weiterer hinzugefügt wird. DLE geht  – abhängig von der Größe der Einheiten – von 130 bis 150 Wohnungen aus, die hier realisiert werden könnten. Die Obergrenze für das gesamte Gebiet liegt den Unternehmensangaben zufolge bei 300 Wohneinheiten. Für dieses Teilgebiet will DLE nun eine Bauvoranfrage stellen und strebt für die restlichen zu entwickelnden Flächen die planungsrechtliche Festschreibung als „urbanes Gebiet“ an.

Das sieht doch aus wie das Gebiss einer alten Dame, die jahrelang nicht zum Zahnarzt gegangen ist.

Petra Müller, Kommunikationschefin bei DLE Land Development

„Wir werden im weiteren Prozedere mit dem Landratsamt und mit der Verwaltung versuchen, das ganze Gebiet anzupassen - und den Übergang zu schaffen zwischen den gewerblichen Teilen und den Wohnanteilen“, sagt DLE-Projektmanager Markus Kühne auf Anfrage. DLE-Kommunikationschefin Agnes Petra Müller ergänzt: Das Bild aus der Vogelperspektive zeigt doch ganz schön, wo die Lücken sind. Das sieht doch aus wie das Gebiss einer alten Dame, die jahrelang nicht zum Zahnarzt gegangen ist. Das schreit doch geradezu nach einer Zahnbehandlung bei einem jungen Zahnarzt.“

Ein erstes Bauprojekt war 2018 gescheitert

Erste Pläne zur Bebauung wurden bereits vor fünf Jahren vorgestellt. Der Berliner Architekt Ingmar Faber stellte damals im Auftrag der damaligen Eigentümer auf den Freiflächen an der Warthestraße und der Straße Am Teltowkanal mehrere Bauriegel vor. Am Kanal sollten analog zu den bestehenden Gebäuden zwei weitere U-förmige Blöcke mit Terrassenwohnungen entstehen. Diese sollten zum Wasser hin geöffnet werden. Doch daraus wurde nichts: Die projektierten Gebäude lagen im Gewerbegebiet und wurden von der Stadt nicht genehmigt.

Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) kennt die aktuellen Pläne von DLE Land Development angeblich noch nicht. Dies wird von den Projektverantwortlichen bei DLE dementiert: Mit Schmidt sei mehrfach telefoniert worden. Der Bürgermeister sagte dem Tagesspiegel dagegen: „Meine Stellvertreterin sagte nur, dass die Kollegen wohl bei uns im Bauamt waren und da etwas vorgestellt haben. Wohnen und Gewerbe vertragen sich nicht wirklich.“ Das Projekt müsse zunächst in den Fachausschüssen beraten werden. Man sperre sich in Teltow aber nicht gegen Zuzug aus Berlin.

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