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Wirtschaft: Nicht gerade eine Erfolgsbilanz

So schlecht, wie alle meinen, geht es der Telekommunikationsbranche also nicht. Sagt jedenfalls der Chef der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post.

So schlecht, wie alle meinen, geht es der Telekommunikationsbranche also nicht. Sagt jedenfalls der Chef der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post. Der Umsatz der Branche ist im vergangenen Jahr immerhin um 15 Prozent gewachsen, und die Beschäftigung ist sogar gestiegen.

Hat es die Krise der neuen Telefonanbieter also gar nicht gegeben? Doch. Die Aktienkurse der Unternehmen der Branche sind tiefer gefallen als alle anderen. Unternehmen sind Pleite gegangen, Mitarbeiter wurden entlassen. Die neue Technik UMTS kommt später als erwartet und die Finanzierung der teuren Lizenzen bereitet vielen Unternehmen große Probleme.

Dass vor diesem Szenario die Branche trotzdem gewachsen ist, schreibt der Regulierungschef vor allem der Arbeit seiner Behörde zu. Er vergisst dabei, dass die Telekom auch heute noch den Markt beherrscht. 97 Prozent aller Anschlüsse liegen immer noch bei dem ehemaligen Monopolisten. Gerade hier, im Ortsnetz aber, müsste der Wettbewerb stattfinden. Denn in der Herrschaft über die letzte Meile entscheidet sich die Konkurrenz: Nur hier können dem Kunden alle Dienstleistungen angeboten werden, nur hier können Kunden dauerhaft gebunden werden. Und: Die Regulierungsbehörde weigert sich bis heute, den Unternehmen eine Lösung anzubieten, wie mit den UMTS-Lizenzen verfahren wird, wenn den ersten Anbietern die Luft ausgeht.

So gesehen hätte die Regulierungsbehörde im Vorjahr für noch mehr Wachstum sorgen können - und müssen. Das ist keine Erfolgsbilanz für den Regulierer.

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