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Energie und Ökonomie: „Alle Ölquellen anzapfen“

Ökologen und Ökonomen streiten seit Beginn der Katastrophe wieder über den Sinn von Ölförderung im Meer. Derzeit werden rund 30 Prozent des Bedarfs unter Wasser gefördert, Tendenz steigend.

Ökologen und Ökonomen streiten seit Beginn der Katastrophe wieder über den Sinn von Ölförderung im Meer. Derzeit werden rund 30 Prozent des Bedarfs unter Wasser gefördert, Tendenz steigend. Während Organisationen wie der Deutsche Naturschutzring die Konzerne wegen der ökologischen Risiken auffordern, Bohrungen ab 1500 Metern Tiefe sofort einzustellen, argumentieren Wirtschaftswissenschaftlerinnen wie Claudia Kemfert, Energieexpertin beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin, dagegen. Die globale Ölnachfrage werde in den kommenden zehn Jahren von heute 85 Millionen Barrel auf 100 Millionen Barrel pro Tag ansteigen, schreibt sie in einem am Mittwoch veröffentlichen Beitrag für das Onlineportal Energlobe.de. „Um diese Nachfrage überhaupt noch bedienen zu können, müssen wir alle Ölquellen anzapfen.“ Das gelte wohl oder übel auch für Tiefseebohrungen, nicht nur in den USA, sonder auch vor Brasilien und Afrika. „Keine Frage: Tiefseebohrungen sind riskant“, scheibt Kemfert. „Allerdings ist diese Technik beherrschbar, und wir haben auch leider keine andere Wahl.“ Besonders die westliche Welt brauche dieses Tiefsee-Öl. Billiges Öl sei das „Blut unserer Volkswirtschaft.“ Zugleich forderte sie, dass Öl, das im Verkehr gebraucht wird, stärker durch Alternativen wie Erdgas und Biokraftstoffe ersetzt wird. kph

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