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Evolution: Höhere Tierarten stammen nicht von niederen Spezies ab

Durchbruch in der Evolutionsforschung: Einer Studie zufolge haben sich Tiere nicht vom einfachen zum komplexen Tierstamm entwickelt, sondern sind parallel entstanden. Das widerspricht dem Grundprinzip der Evolutionsbiologie.

Wissenschaftlern der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) ist gemeinsam mit amerikanischen Forschern ein Durchbruch in der Evolutionsforschung gelungen. Ihren Erkenntnissen zufolge haben sich Tiere nicht vom einfachen zum komplexen Tierstamm entwickelt, sondern sind parallel entstanden, wie die Hochschule in Hannover mitteilte. Bisher sei die Forschung davon ausgegangen, dass sich höhere Tiere wie etwa der Wurm aus niederen Tieren wie Schwämmen oder Nesseltieren entwickelt hätten.

Nach den neuen Erkenntnissen ist der Vorfahre aller Tiere das sogenannte Urmetazoon, das dem heutigen Plattentierchen ähnelt. Die höheren Tiere leiten sich den Angaben zufolge direkt von dem Urmetazoon ab und keinesfalls - wie bisher angenommen - von Schwämmen oder Nesseltieren. Diese Parallelentwicklung widerspreche dem bisherigen Grundprinzip evolutionsbiologischen Denkens, wonach sich komplexere Formen graduell aus einfacheren Formen ableiten.

Die Wissenschaftler der TiHo, des Sackler Institute for Comparative Genomics im American Museum of Natural History sowie der Yale University sind nach der Analyse unter anderem von genomischen und mitochondrialen DNA-Sequenzen sowie Morphologiemerkmalen zu den neuen Erkenntnissen in der Entwicklungsgeschichte der Tiere gelangt. Insgesamt zogen sie den Angaben zufolge mehr als 9400 Merkmale zu Rate. (nal/ddp)

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