zum Hauptinhalt

Gesundheit: Jeder fünfte Schrittmacher ist unnütz

Gut ein Fünftel aller Herzschrittmacher vom Typ ICD sind einer US-Studie zufolge für die behandelten Patienten eher schädlich als hilfreich.

Wer ein solches Gerät eingesetzt bekomme, obwohl er es aus medizinischer Sicht nicht brauche, sei einem erhöhten Todesrisiko ausgesetzt. Das berichten Mediziner um Sana M. Al Khatib aus Durham (North Carolina) im Fachjournal „Jama“.

Ein Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD) ist nur für Notfälle gedacht. Anders als herkömmliche Schrittmacher, die kontinuierlich den Herzmuskel zu rhythmischen Kontraktionen anregen, sollen ICDs erst beim lebensgefährlichen Kammerflimmern helfen. Mit einem gezielten Energieschock soll dann das Organ wieder zur gewohnten Funktion gebracht werden.

Während die ICDs bei fortgeschrittener Herzmuskelschwäche Leben verlängern könnten, hätten sie nach Herzinfarkten, Bypassoperationen oder Herzversagen keinen nachweisbaren Nutzen, schreiben die Mediziner. Dennoch bleibe das Risiko von Komplikationen – und das könne in allen Fällen außer bei Herzmuskelstörungen ausgeschlossen werden, indem erst gar keine ICDs eingesetzt würden. Die Studie hat ergeben, dass der Einsatz der Geräte in gut 25 000 von fast112 000 Fällen falsch war, weil Herzinfarkte oder Herzversagen diagnostiziert worden waren. AFP/nes

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false