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Nach Bayern prüft nun auch Hessen die Einrichtung von Anlaufstellen für Mütter, die ihr Neugeborenes abgeben und dabei anonym bleiben möchten. Anlass sei der Fall des auf einem Parkplatz in Hofheim/Taunus ausgesetzten Säuglings vom vergangenen Wochenende, sagte Sozialministerin Mosiek-Urbahn (CDU) am Freitag.

Vergleicht man die Kriege des letzten Jahrzehnts, so fällt im Vergleich zu früher die Bedeutung von Ethnizität auf. Wo zu Zeiten der Ost-West-Teilung von Politik die Rede war, scheint bei den Spannungen in Nahost, in den GUS-Staaten oder auf dem Balkan fast nur noch der Hass zwischen Volksgruppen eine Rolle zu spielen.

Als in Florenz 1348 die Pest wütet, wird kaum mehr ein Verstorbener zu Grabe geleitet, "vielmehr war es so weit gekommen, dass man sich nicht mehr darum kümmerte, als man es um den Tod einer Geiß täte", beklagt Giovanni Boccaccio in seinem "Decamerone". Der Tod war entzaubert.

Von Frank Peter Jäger

Die Vorsitzenden der Fakultätentage fühlen sich von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) "nicht mehr angemessen repräsentiert". Durch die jüngsten Reformbeschlüsse der Rektoren zum Dienst- und Besoldungsrecht der Professoren und zur Einführung der Bachelor- und Master-Abschlüsse seien "erhebliche Schäden für die deutsche universitäre Forschung und Lehre" zu befürchten, heißt es in einer am Freitag verbreiteten Stellungnahme.

Alles, was die Bevölkerungsstatistiker auf sehr lange Sicht für die ganze Welt erwarten, wird auch in Deutschland Realität werden - nur schneller und tiefgreifender. Die zwei entscheidenden Tendenzen: zunehmende Überalterung und eine allmählich sich beschleunigende Schrumpfung der Einwohnerzahl, also immer weniger und immer ältere Deutsche (und Berliner sowieso).

Von Lars von Törne

Ein praktischer Leitfaden für alle Anleger, ob Laie oder Profi, soll der "Ratgeber Börse" des ARD-Wirtschaftsmagazins "plusminus" sein. Der Profi wird sich auf den meisten der 200 Seiten wohl eher langweilen.

Das katholische Bistum Speyer steigt aus der gesetzlichen Schwangerenkonfliktberatung aus. Bischof Anton Schlembach kündigte am Freitag in Speyer eine Neuordnung der Schwangerenberatung in seinem Bistum zum Jahresbeginn 2000 an.

Die Grünen haben die Kritik an der geplanten 1,3-Milliarden-Mark-Hilfe für die Ostkassen zurückgewiesen. Wie die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, dem Tagesspiegel sagte, sei die Milliardenhilfe "ein Stück Solidarität" mit den neuen Ländern.

Wer sich mit Aktienhandel ein paar Mark hinzuverdienen möchte, das Wort "Parkett" aber bisher nur mit Holzfußboden übersetzt und die schönsten Graphiken zur Entwicklung des M-Dax schaudernd überblättert, weil sie ihn allzu sehr an verhasste Kurvendiskussionen vergangener Mathe-Stunden erinnern, für den dürfte das Buch "Aktien für Einsteiger" von Werner Schwanfelder genau das richtige sei. Verständlich und ohne die geringsten Vorkenntnisse vorauszusetzen, erklärt der Finanzexperte, was eine Aktie ist, wie ihr Preis zustande kommt, wie man die Kurse analysiert, wo es entsprechende Informationen gibt und warum es sich überhaupt lohnt, in Aktien zu investieren.

Er ist bei Privatanlegern fast so bekannt wie der Weihnachtsmann und gilt als Kultfigur für Kleinaktionäre. Friedhelm Busch, Moderator der "Telebörse" beim Fernsehsender n-tv, scheint kein Kurssturz in Panik zu versetzen.

Wenn sich Kaiser Tiberius der Wurzeln seiner Geschichte vergewissern wollte, brauchte er nur einen Blick von seiner Villa am Meer bei Sperlonga an der Thyrrenischen Küste auf seine Grotte zu werfen. Denn in diese Naturhöhle hatte er die Heldentaten seines Stammvaters Odysseus als kolossale Figurengruppen in Marmor meißeln lassen, des erhabensten aller Helden, der Troja zerstört und damit die Gründung Roms initiiert hatte.

Obwohl sich das Sprichwort eigentlich auf den Schimmel bezieht, den die Akten wegen der langen Bearbeitungszeit angesetzt haben, hat der Amtsschimmel im Spandauer Rathaus die Gestalt eines Pferdes. Die Künstlerin Margarete Ogaza hat die Keramikskulptur dem Bezirksamt übergeben.

Von Rainer W. During

"Die negative Entwicklung des Vorjahres bei der Marseille-Kliniken AG, Hamburg, ist nachhaltig überwunden", konnte der Vorstandsvorsitzende des Anbieters von Altenpflegeeinrichtungen und Betten in Rehabilitationskliniken, Ulrich Marseille, am Freitag zufrieden vor der Presse in Berlin feststellen. Im Geschäftsjahr 1998/99 (30.

Das Landgericht Ingolstadt hat am Freitag fünf Mitglieder einer Familie zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, weil sie die Ehefrau des Sohnes über sechs Jahre hinweg sadistisch gequält haben. Sie wurden der gefährlichen Körperverletzung und Vergewaltigung der 23-jährigen schuldig gesprochen.

Nach der Fusion der Immobilien-Unternehmen Jones Lang Wootton und La Salle Partners (JLL) zog der Vorstandsvorsitzende in einem Presse-Gespräch Bilanz der bisherigen Entwicklung. Vor dem Hintergrund eines drastisch eingebrochenen Börsenkurses verwies er auf eine Reihe neuer Auftraggeber, darunter die Bank of America sowie die australische Regierung.

Von Ralf Schönball

Keine weiteren archäologischen Recherchen, keine Suche nach der letzten Zuflucht Hitlers irgendwo in der Tiefe: Die freigelegte obere Betondecke des "Führerbunkers" im Bereich der Ministergärten wird nach dem Willen des Senates nicht für weitere Untersuchungen geöffnet. Bauarbeiter sollen die ausgegrabenen Armierungen des sechs Meter dicken Betons wieder zuschütten und darüber, wie geplant, eine Querstraße asphaltieren, teilte Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) gestern mit.

"Kaufen", "akkumulieren", "verkaufen", "untergewichten" - Analysten formulieren seltsam, aber ihre Sprache wird von immer mehr Menschen verstanden. Das Vokabular der Finanzprofis ist in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen worden, seitdem auch die Deutschen Aktien kaufen.

Von Henrik Mortsiefer

Am Sonntag erhält der 73-jährige den Friedenspreis des Deutschen BuchhandelsFRITZ STERN, 73, gilt als einer der besten Kenner der deutschen Geschichte. Der Historiker, in Breslau geboren und 1938 in die USA emigrierte, ist Professor Emeritus an der Columbia University von New York.

Ein Telefonbetrüger, der sich mit den Gebühren für 0190-Nummern über 180 000 Mark erschwindelt hat, ist gestern vom Amtsgericht Bremen rechtskräftig zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem wurden über 100 000 Mark seines Erlöses eingezogen; den Rest darf der Verurteilte zum Bezahlen aufgelaufener Miet- und Lohnkosten behalten.

Von Eckhard Stengel