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Berlins Fußgänger sollen beim Überqueren einer Straße an der Ampel künftig besser erkennen können, wie viel Zeit ihnen noch bleibt, wenn sie schon Rot haben.

© dpa/Soeren Stache

Countdown für Rotphasen: Berlins Fußgängerampeln bekommen zusätzliche Anzeige

Berliner Fußgängerampeln sollen künftig anzeigen, wie viel Zeit bei Rot zum Überqueren der Straße noch bleibt. Die schrittweise Ausstattung der Signale startet in diesem Jahr.

Berlins Fußgänger sollen beim Überqueren einer Straße an der Ampel künftig besser erkennen können, wie viel Zeit ihnen noch bleibt, wenn sie schon Rot haben. Die dafür geplante schrittweise Ausstattung der Ampeln mit einer sogenannten Räumzeitanzeige soll in diesem Jahr beginnen, zunächst aber nur bei solchen Anlagen, die ohnehin umfangreich umgebaut oder neu gebaut werden. Das teilte die Verkehrsverwaltung auf Anfrage der Deutschen-Presse-Agentur mit.

Die „Countdown“-Anzeige macht den Angaben zufolge nach jeder Fußverkehrs-Grünphase die ablaufende Zeit deutlich, bis die Fußgänger die Straße verlassen müssen. Sie zeige dem Fuß- und Kfz-Verkehr an, dass sich die Fußgänger noch zu Recht auf der Straße befinden, auch wenn das Fußgängersignal Rot zeigt und die Straße schon nicht mehr betreten werden darf.

In Berlin ist dafür keine Angabe in Sekunden vorgesehen, sondern eine Darstellung mit weißen Balken auf dunklem Hintergrund, die verdeutlichen soll, wie viel Zeit noch bleibt. Die neue Anzeige hat der Verkehrsverwaltung zufolge das Ziel, dem Unsicherheitsgefühl entgegenzuwirken, wenn Fußgänger nach dem Umspringen der Fußgängerampel auf Rot die Straße noch nicht überquert haben.

Naturschutzverband kritisiert Countdown-Ampeln

An einigen Ampelanlagen in Berlin gibt es solche Countdown-Anzeigen bereits. Im Rahmen von Pilotprojekten sei das etwa am Fehrbelliner Platz und am Olivaer Platz (beide Charlottenburg-Wilmersdorf) umgesetzt worden. Angaben zu den Kosten sind der Verkehrsverwaltung zufolge nicht möglich.

„Countdown-Ampeln bringen Fußgängerinnen und Fußgängern keinen Vorteil“, sagte ein Sprecher des Berliner BUND-Landesverbands. „Sie schützen nicht besser davor, überfahren zu werden und reduzieren die Wartezeiten an Straßenquerungen nicht.“

Statt Geld für nutzlose zusätzliche Technik rauszuwerfen, sollten die knappen Mittel lieber für zusätzliche Zebrastreifen und die fußverkehrsfreundliche Umprogrammierung von Ampeln investiert werden. Ähnlich kritische Einschätzungen hatte es bei Bekanntwerden der Pläne im vergangenen Sommer auch von anderer Seite schon gegeben, etwa vom Verein Fuss e.V., der das Modell gleichfalls ablehnt. (dpa)

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