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Die Polizei überwacht einen pro-palästinensischen Protest nahe dem ehemaligen NS-Vernichtungslager Auschwitz in der polnischen Stadt Oświęcim.

© AFP/WOJTEK RADWANSKI

Eklat am Rande von Holocaust-Gedenkzug: Pro-palästinensische Aktivisten stören „Marsch der Lebenden“ in Auschwitz

An der Gedenkveranstaltung im ehemaligen NS-Vernichtungslager nahmen Tausende Menschen teil. Am Rande protestiert eine pro-palästinensische Gruppe gegen Israels Krieg in Gaza.

Tausende junge Jüdinnen und Juden aus verschiedenen Ländern haben nach Angaben der Veranstalter am Montag beim „Marsch der Lebenden“ am ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz an die Opfer des Holocausts erinnert. Der Schweigemarsch wurde kurz durch pro-palästinensische Demonstranten gestört.

Bei ihrem Protest schwenkten die Aktivisten nach Medienberichten mehrere palästinensische Flaggen, präsentierten Transparente und legten Flugblätter aus, die einen „Genozid“ durch Israel in Gaza kritisierten. 

Auf einem Transparent stand den Angaben zufolge „Stoppt den Völkermord in Gaza“. Zudem ließ die Gruppe ein großes Bündel Luftballons in den palästinensischen Nationalfarben Rot, Schwarz, Weiß und Grün steigen.

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Der Nachrichtenagentur AP zufolge handelte es sich um „eine kleine Gruppe“ von Protestierenden, der sich auch Juden angeschlossen hätten. „Mit diesem Protest wollen wir zeigen, dass wir uns vor den Opfern des Holocausts verneigen. Gleichzeitig fordern wir ein Ende des Krieges, ein Ende des Genozid“, erklärte demnach der Präsident einer Palästinenser-Organisation in Polen, Omar Faris.

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Der pro-palästinensische Protest fand vor dem Gelände des ehemaligen NS-Vernichtungslagers in der polnischen Stadt Oświęcim statt, gut sichtbar für den Gedenkzug.

Mehr als 8000 beteiligen sich am „Marsch der Lebenden“

Die mehr als 8000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jährlichen Gedenkveranstaltung „Marsch der Lebenden“ gingen zusammen mit rund 50 Überlebenden der Schoah den gut 3,2 Kilometer langen Weg von Auschwitz nach Birkenau, dem größten der deutschen Konzentrationslager in der NS-Zeit.

„Marsch der Lebenden“ im ehemaligen NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.

© AFP/WOJTEK RADWANSKI

„Ich konnte nicht still sitzen bleiben. Ich marschiere hier im Namen meines Enkels Yotam und der Opfer“, sagte die Israelin Bella Haim der Nachrichtenagentur AFP.

Der Enkel der 86-Jährigen war am 7. Oktober von der Hamas als Geisel genommen worden und wurde im Dezember versehentlich von der israelischen Armee im Gazastreifen getötet. „Ich bin hier, um zu zeigen, dass wir existieren und ein Land aufgebaut haben“, sagte Haim weiter. 

Teilnehmende des diesjährigen „Marsches der Lebenden“ am Eingangstor des ehemaligen NS-Vernichtungslagers Auschwitz.

© AFP/WOJTEK RADWANSKI

Das Startsignal für den Marsch, der auch durch das Tor mit der zynischen Aufschrift „Arbeit macht frei“ führte, kam aus einem Schofarhorn, einem rituellen Musikinstrument.

Marsch den Juden aus Ungarn gewidmet

An der Gedenkveranstaltung nahmen auch Menschen teil, die das Massaker am 7. Oktober mit rund 1200 Toten in Israel erlebt hatten, das von Terroristen der Hamas und anderen extremistischen Gruppen verübt worden war.

Der Marsch in diesem Jahr war den Juden aus Ungarn gewidmet, deren systematische Ermordung durch die Nationalsozialisten vor 80 Jahren begann.

Nach Angaben der Gedenkstätte Auschwitz wurden von Ende April bis August 1944 rund 430.000 Juden und Jüdinnen aus Ungarn nach Auschwitz verschleppt. Mehr als 75 Prozent von ihnen wurden dort getötet.

Der Name Auschwitz hat sich als Synonym für den Holocaust und Inbegriff des Bösen weltweit ins Bewusstsein eingebrannt. Die Nationalsozialisten brachten dort zwischen 1940 und 1945 etwa eine Million Jüdinnen und Juden, 80.000 nicht-jüdische polnische Bürger, 25.000 Sinti und Roma sowie 20.000 sowjetische Soldaten um. Das Lager wurde 1945 von der Roten Armee befreit. (cst, dpa, AFP)

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