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Visualisierung Neubau der Pro Potsdam Slatan-Dudow-Straße, 230 Wohnungen, Gebäude als Holzhybridkonstruktion, "Kollektiver Block“ von blrm Architekt*innen 

© blrm Architektinnen GmbH Hamburg/blrm Architektinnen GmbH Hamburg

Gartenstadt Plus in Potsdam: Erster Neubau in Drewitz startet 2025

Mehr als 90 Millionen Euro sollen bis 2027 im Plattenbaugebiet Drewitz investiert werden. Es wird saniert, Straßen umgebaut – und es werden 230 neue Wohnungen gebaut.

Es gibt etwa Neues im Plattenbaugebiet Drewitz: Erstmals seit den 1990er-Jahren sollen neue Wohnungen gebaut werden. Betroffen ist das Karree zwischen Slatan-Dudow-Straße, Wolfgang-Staudte-Straße und Willy-A.-Kleinau-Weg. Das Vorhaben firmiert unter dem Titel Gartenstadt Plus, zu dem auch die Sanierung von benachbarten Bestandsgebäuden und der Umbau des Straßenraums gehören. Details stellte Gewoba-Geschäftsführer Gregor Heilmann am Mittwoch vor Ort vor.

Los geht es Anfang 2024 mit dem Umbau des Straßenraumes im Willy-A.-Kleinau-Weg. Währenddessen soll es Ersatzparkplätze auf der Brache geben, hieß es. „Entlang der Straßen entstehen beidseitig Stellplätze quer zur Fahrbahn“, so Heilmann. Die Menge der Stellplätze soll gleich bleiben. Außerdem werde in der Slatan-Dudow-Straße auch auf der südlichen Seite ein Gehweg angelegt. Insgesamt werden 450 Meter Straße erneuert und 900 Meter Gehwege geschaffen. Kreuzungen und Übergänge sollen barrierefrei gestaltet werden. Zudem sollen 40 klimaresiliente Bäume gepflanzt werden.

Ebenfalls Anfang 2024 soll die Bestandssanierung im Hertha-Thiele-Weg 1–11u, im Willy-A.-Kleinau Weg 18–30g und in der Wolfgang-Staudte-Straße 20–24g beginnen. Die weiteren Gebäude in dem Karree gehören anderen Eigentümern. Den Anfang machen die Aufgänge im Hertha-Thiele-Weg. „Dort werden in vier Aufgängen Aufzüge errichtet und dadurch 54 Wohnungen barrierefrei erschlossen“, hieß es. Insgesamt werden 174 Wohnungen in 16 Aufgängen saniert.

Für die Sanierung seien auch die Mittel aus der Wohnungsbauförderung des Landes bereits bewilligt, so Heilmann. Nach der Modernisierung sollen deshalb 127 Wohnungen Haushalten mit geringem Einkommen zu sozialverträglichen Konditionen zur Verfügung stehen. Für die Sanierungsarbeiten werde ein Investitionsvolumen von etwa 22 Millionen Euro veranschlagt.

70
Millionen Euro soll der Neubau kosten

Ein Novum in der Gartenstadt ist der Bau von 230 Wohnungen. Die Gewoba will damit Angebote schaffen, von denen es bisher in dem Stadtteil zu wenig gibt. So soll es Einzimmerappartements mit 30 Quadratmetern geben, aber auch große Fünfzimmerwohnungen mit 100 Quadratmetern für Familien. „Neben dem Wohnen für Jung und Alt ist eine Wohngemeinschaft mit zehn Plätzen als inklusives Wohnkonzept für Menschen mit Behinderung geplant.“

Rund 60 Prozent der Bauteile seien aus Holz. Der Baubeginn sei für das Jahr 2025 und die Fertigstellung im Jahr 2027 geplant. Das Investitionsvolumen liege bei rund 70 Millionen Euro. Auch für den Neubau möchte die Gewoba Wohnungsbaufördermittel in Anspruch nehmen. Allerdings überarbeite das Land derzeit die Bedingungen, sodass es noch keine Bewilligung gebe.

Der Entwurf für das fünfstöckige Gebäude von blrm Architekt*innen aus Hamburg war Ende vergangenen Jahres von einer Jury ausgewählt worden. Auch sollen die Wohnungen barrierearm über Aufzüge zugänglich sein. Jede Wohnung bekomme einen Balkon.

Zuletzt lag die Fläche brach. Bis 2018 befand sich dort die zentrale Spendensammelstelle der Landeshauptstadt. Dort wurden Spenden von Potsdamern entgegengenommen, die dann an Bedürftige und Geflüchtete weitergegeben wurden. 2015 hatte die Stadt die Brache als Standort für eine Leichtbauhalle zur Flüchtlingsunterbringung ausgesucht, allerdings war diese dann nie bezogen worden.

Das Projekt Gartenstadt Drewitz startete 2009. Seitdem wird das Viertel in Potsdams Südosten schrittweise zum grünen Stadtteil umgebaut. Im Zuge des millionenschweren Modellprojekts wurde die öde Betonmagistrale der Konrad-Wolf-Allee zu einem grünen Park mit Liegewiesen, Kletterfelsen, Wasserspielen und Trampolinanlagen umgebaut. Die Pro Potsdam, der dort 1650 Wohnungen gehören, und die Genossenschaften sanieren ihre Bestände Stück für Stück. 

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