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Keine Angst vor großen Hürden. Vasilije Micic zieht im Hinspiel gegen Albas Christ Koumadje zum Korb.

© Imago/Seskim Photo

„Jetzt sind sie besonders gefährlich“: Alba Berlin empfängt den strauchelnden Titelverteidiger

Anadolu Istanbul hat die Euroleague in den vergangenen zwei Spielzeiten gewonnen. Doch aktuell müssen die Türken um die Play-off-Teilnahme bangen. Alba würde ihnen gerne ein Bein stellen.

Wenn man auf die Mannschaft trifft, die den europäischen Basketball zwei Spielzeiten in Folge dominiert hat, muss man nicht groß über deren Qualitäten diskutieren, Israel Gonzalez spricht vor dem Duell mit Anadolu Istanbul am Donnerstag (20 Uhr) in der MB Arena dennoch eine Warnung aus. „Jetzt sind sie besonders gefährlich, weil sie nicht verlieren dürfen“, sagt Albas Trainer.

Während es für die Berliner in der Euroleague seit Wochen nur noch darum geht, die Saison anständig zu beenden, an der eigenen Form zu arbeiten und möglichst nicht Letzter zu werden, steht für den türkischen Titelverteidiger am Donnerstag viel auf dem Spiel. Fünf Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde ist Anadolu nur Tabellenelfter und braucht eine Siegesserie, um die Play-offs doch noch zu erreichen.

„Wir spüren den Druck natürlich und wir wissen, dass wir jedes Spiel gewinnen müssen“, sagte Shane Larkin, einer von Anadolus größten Stars, dem Basketballportal „Eurohoops“. Die Mannschaft stehe mit dem Rücken zur Wand, habe in den vergangenen Jahren aber bewiesen, dass sie den Charakter eines Champions habe. „Viele Leute zweifeln gerade an uns und wir müssen sie eines Besseren belehren“, sagte der US-Amerikaner.

Allerdings wird das alles andere als leicht. Nach einem gefeierten Sieg gegen Real Madrid verloren die Türken vor einer Woche gegen Partizan Belgrad, einen direkten Konkurrenten um die letzten Play-off-Plätze.

Bei Anadolu waren sie sich ihrer Sache in dieser Saison lange Zeit vielleicht zu sicher. Ganz nach dem Motto: Die Hauptrunde schaffen wir schon, und wenn es in die entscheidende Phase geht, sind wir immer da. Nun wird es in jedem Fall ganz eng und die Formkurve zeigt bei nur zwei Siegen aus den vergangenen fünf Spielen nicht gerade steil nach oben.

Tibor Pleiß zittert mit Anadolu um die Play-offs

Das liegt vor allem an der fehlenden Konstanz. Auch aufgrund von Verletzungen ist der Titelverteidiger nie wirklich in den Rhythmus gekommen. In Topform ist eine Mannschaft mit Vasilije Micic, Larkin, Will Clyburn, Chris Singleton und dem deutschen Center Tibor Pleiß mit das Beste und Abgezockteste, was es im europäischen Basketball gibt. Doch von der Topform ist der Klub aus dem europäischen Teil Istanbuls in dieser Saison ein gutes Stück entfernt.  

Gonzalez rechnet dennoch nicht mit einem verunsicherten Gegner. Anadolu habe auch in der Vergangenheit in der Hauptrunde Probleme gehabt und um die Play-offs kämpfen müssen, sei dann aber immer auf den Punkt da gewesen, wenn es darauf ankam. „Sie haben so ein gutes Team. Wenn sie gewinnen müssen, sind sie dazu auch in der Lage“, sagt Gonzalez.

Für Alba geht es am Donnerstag vor allem darum, die leicht aufsteigende Form zu bestätigen. In der vergangenen Woche gewannen die Berliner dreimal – und das jeweils auswärts. Durch den Sieg in München steht Alba in der Euroleague zum ersten Mal seit Monaten nicht mehr auf dem letzten Platz.

„Die drei Siege in der letzten Woche haben für die Moral sehr geholfen und zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagt Gonzalez. Das gilt auch personell. Denn nachdem am Sonntag in Ludwigsburg nur zehn spielfähige Profis zur Verfügung standen, dürfte sich die Situation langsam wieder etwas entspannen.

Yovel Zoosman stieg nach seiner Schulterverletzung am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining ein und könnte ebenso wieder eine Option sein wie Tamir Blatt, Johannes Thiemann und Yanni Wetzell.   

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