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Albas Power Forward Luke Sikma.

© imago/Nordphoto/IMAGO/nordphoto GmbH / Hafner

Play-off-Aus schon im Viertelfinale: Alba Berlin hat zu viele kleine Probleme

Kein Feuer, kein erkennbarer Teamgeist und ein Gegner, der sich in einen Rausch spielt. Alba hatte nicht den nötigen Play-off-Biss – Underdog Ulm hat das Weiterkommen verdient.

Ein Kommentar von Nadine Lange

Luke Sikma dribbelt Richtung Zone. Als er fast an seinem Gegenspieler vorbeigezogen ist, verstolpert er den Ball und fällt auf den Boden. Während der Ulmer Gegenangriff läuft, liegt der Alba-Star auf der Nase. Dieses Bild aus der Schlussphase des dritten Play-off-Spiels zwischen dem amtierenden deutschen Basketball-Meister und dem Underdog aus Ulm war symptomatisch für die gesamte Serie, die Alba völlig zu Recht mit 1:3 verloren hat.

Als einer der Schlüsselspieler des Berliner Teams blieb nicht nur der erfahrene Luke Sikma – 27 Punkte in vier Spielen – weit unter seinen Möglichkeiten. Johannes Thiemann und Maodo Lô spielten bestenfalls solide, Tamir Blatt enttäuschte, einzig Aufbauspieler Jaleen Smith erreichte Normalform und war in drei Spielen Albas Topscorer.

Dass ein Nachwuchsspieler wie Gabriele Procida zwischendurch aufdrehte und mit vier Dreiern entscheidend dazu beitrug, dass Spiel zwei an Alba ging, war lediglich ein erfreulicher Ausreißer. Am insgesamt zu inkonstanten Play-off-Auftritt des Teams änderte das nichts. Die Berliner, die sich im vierten Spiel desaströse 19 Ballverluste leisteten, wirkten ausgelaugt, ohne Energie, Esprit oder Zusammenhalt.

All das war auf Seiten der Ulmer vorhanden. Die Mannschaft von Coach Anton Gavel hatte als Tabellen-Siebter nichts zu verlieren, spielte befreit auf und geriet streckenweise in einen regelrechten Rausch. Konnte man das im ersten Spiel, als die Ulmer irgendwann alles trafen, während Alba minutenlang kein Korb gelang, noch dem Glück zuschreiben, wurde über die gesamte Serie klar: Das ist kein Zufall, diese Mannschaft ist zu einer vielseitigen und vor allem verschworenen Gemeinschaft zusammengewachsen.

Die brasilianische Achse mit Point Guard Yago und Power Forward Caboclo stellte Alba vor immense Probleme, und wenn sie mal nicht funktionierte, war ein Kollege zur Stelle. Wie etwa Philipp Herkenhoff, der im vierten Spiel vier seiner fünf Dreierversuche traf. Auch die Ulmer Defensivleistung war teils überragend. Da hätte es ein Alba-Team in der Form der vergangenen Saison gebraucht, um mithalten zu können.

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Coach Israel Gonzáles sagte nach dem Ausscheiden, dass Alba „viele kleine Probleme hatte“ – sie haben sich zu einem Berg summiert. Und zu einem enttäuschenden Saisonausgang ohne Titel geführt.

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