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Staub weht über den Lustgarten und zwischendrin ein paar Fetzen Rummelmusik und Bratwurstduft vom Schloßplatz gegenüber.Zwei heilige Kühe im Herzen Berlins, um die sich Denkmalschutz und Nostalgiker in den letzten Jahren heiße Schlachten geliefert haben.

Der amerikanische Architekt Peter Eisenman hat eine rasche Entscheidung im Streit um das Berliner Holocaust-Mahnmal gefordert.Sein Bau dürfe nicht länger hinausgezögert werden, sagte der Künstler am Montag in einem Gespräch mit dem Inforadio.

Der große Käsemond über dem Pfefferberg lächelte später am Abend milde, doch mit einem Restschrecken auf seine Schäfchen herab - er darf weiter den Himmel zieren.Der Antrag des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen der APPD auf eine Sprengung des Himmelskörpers wurde vom Plenum abgelehnt.

Echte Entdeckungen sind im Ausstellungsbetrieb rar, wenn auch - wie nun in Bonn zu sehen - möglich.Nach der umstrittenen Schau Klaus Lagerfeldscher Fotokunstversuche präsentiert das Kunstmuseum nun mit Gerhard Hoehme einen Magier der Farbe, dessen Verdienste im internationalen Kunstgeschehen kaum einzuschätzen sind.

Er ist ein ungemein fleißiger Arbeiter und ein ungemein agiler Aussteller, und hat sich mit den Installationen aus Plastikmüll, die er Anfang der achtziger Jahre zeigte, ins Gedächtnis eingeschrieben: Tony Cragg, der mittlerweile auf seinen vollständigen Vornamen Anthony Wert legt.Der 1949 gebürtige Liverpooler lehrt seit 1978 an der Kunstakademie in Düsseldorf und ein Jahr länger noch lebt er in Wuppertal; aber er gehört natürlich der starken Generation britischer Bildhauer der Gegenwart an, wie Richard Long, Richard Deacon oder Anish Kapoor.

"Ein Handkuß ist etwas sehr, sehr Schönes", verkündete Anita Loos in ihrem Roman "Gentlemen Prefer Blondes"."Aber ein Diamant ist für immer.

Trotz guter Einschaltquote steht Verona Feldbuschs neue RTL-Fernsehshow "Veronas Welt" auf dem Prüfstand.Drei Tage nach der Premiere kündigte ihr Management am Montag eine Sitzung an, auf der die Probleme mit der Produktionsfirma crea-tv erörtert werden sollten.

Der Mann mit der weißen Weste stolpert rückwärts ins Zimmer, würgt und kotzt auf den Boden.Dann zwingt er den Jungen im Schlafanzug alles wegzuwischen.

Wasser bestimmt sein Leben.Harald Rüggeberg, stellvertretender Geschäftsführer der LAR Analytik und Umweltmeßtechnik GmbH, Berlin weiß genau, was sich in dem kühlen Naß verbirgt.

Der Mann hat Präsenz auch in den kleinen Bewegungen.Rücklings liegt er, auf Ellbogen gestützt, am Rand eines Lichtkegels; der kahlrasierte Schädel, kinnoben, ruckelt, pendelt, sticht vor wie ein Vogel.

Bevor auf dem Grundstück Rolandufer Ecke Klosterstraße die Königlich Niederländische Botschaft errichtet wird, stellt diese ihr Gelände an der Mühlendamm-Schleuse dem Klangkünstler Bastiaan Maris zur Verfügung, auf daß er seine gewaltige, pyrotechnisch betriebene "Large Hot Pipe Organ" installiere.Das ist rühmlich.

Was die Gründerväter der Tonband- und Computermusik vor fünfzig Jahren für undenkbar gehalten haben dürften, ist heute überraschende Realität: Elektronische Musik ist populär.Seitdem leistungsstarke personal computer für wenig Geld zu haben sind, existiert sie auch außerhalb der akademischen Hochleistungsstudios und wird von jungen, nicht unbedingt klassisch ausgebildeten Musikern in kleinen Auflagen auf CD gebrannt oder in Clubs jenseits tanzbarer break beats live zelebriert.

Von Volker Straebel

Nein, keine Angst, DAS können sie nun wirklich: Das gefürchtete "r", Schreckenskonsonant aller japanischen Deutscheleven, kommt den japanischen Choristen souverän über die Lippen.Vor allem die Herren des Schütz-Chores aus Osaka rollen es mitunter demonstrativ, daß es eine Freude ist.

Wie sie da so stehen, zehn ernsthafte Herren in silberbetreßten Waffenröcken, den ^Säbel umgegürtet, mit kriegerischen Schaftstiefeln, und für ihr deutsches Publikum "In einem kühlen Grunde" intonieren, das greift schon irgendwie ans Herz.Für die "Gastfreundschaft", die sich im warmen Applaus ausdrückt, bedanken sie sich in gebrochenem Deutsch.

Von Isabel Herzfeld

Obwohl der norwegische Komponist Harald Saeverud (1897-1992) in den 20er Jahren an der Berliner Musikhochschule studierte und die Berliner Philharmoniker den erst Vierundzwanzigjährigen 1921 mit der Uraufführung seiner Symphonischen Fantasie op.2 ehrten, was ihm in Norwegen großes Ansehen bescherte - hierzulande dürfte er unbekannt sein.

Die Kombination Mandoline/Gitarre scheint das Duo Anna Torge und Peter Ernst auf das Repertoire "alter" Barockmusik festzulegen.Doch die beiden jungen Künstler wollen hin zum großen Publikum.

Von Isabel Herzfeld

Gehören das verlorene Paradies und die Hölle immer noch zum symbolischen Inventar, mit dessen Hilfe sich gegenwärtige Erfahrungen deuten lassen? Der Amerikaner Stephen Petronio hat mit 42 Jahren seine erste abendfüllende Choreographie geschaffen, angeregt vom "Inferno" aus Dantes "Göttlicher Komödie" .

Von Sandra Luzina