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Choreograf Stéphane Le Breton leitet das offene Tanztheater im Bürgerhaus Bornim.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Yoga, Hip-Hop, Pop-up-Kneipe: Das Bürgerhaus Bornim erfindet sich neu

Im Bürgerhaus Bornim in Potsdam gibt es Angebote für jede Generation. Wie Leiterin Stefanie Brauer den einstiegen Seniorentreff mit engagierten Anwohnern neu belebt.

Immer donnerstags wird im Bürgerhaus Bornim getanzt. Am Nachmittag treffen sich das Kinderballett und die Dance Kids. Am Abend ist Probenzeit für die Hip-Hopper und das Offene Tanztheater. Vor zwei, drei Jahren sah das im Haus noch ganz anders aus. Es war eher ein Seniorentreff. Man traf sich zum Skat oder zu Handarbeiten.

Stefanie Brauer, Leiterin des Bürgerhauses, und Choreograf Stéphane Le Breton.
Stefanie Brauer, Leiterin des Bürgerhauses, und Choreograf Stéphane Le Breton.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Für junge Leute oder Familien stand nichts auf dem Programm, erinnert sich Stefanie Brauer, die einst als Koordinatorin für Jugendarbeit hier begann und das Haus inzwischen leitet. „Das Bürgerhaus war weitgehend unbekannt. Ich selbst habe fast nebenan gewohnt und kannte es nicht“, beschreibt Brauer die damalige Situation.

Die Aufgabe unseres Hauses ist es, die Menschen zusammenzubringen.

Stefanie Brauer, Leiterin des Bürgerhauses Bornim

Vom Seniorentreff zu 15 Angeboten für alle Generationen

„Die Aufgabe unseres Hauses ist es, die Menschen zusammenzubringen“, erklärt die Mutter dreier Kinder. Um das zu erreichen, haben sie und ihre Mitarbeiter die Bürger nach ihren Wünschen gefragt, sich mit dem Bornimer Sportclub einen Kooperationspartner gesucht und die Bornimer aufgerufen, sich selbst mit ihren Ideen und Fähigkeiten einzubringen.

Inzwischen gibt es etwa 15 unterschiedliche Angebote vom Aquarellkurs über unterschiedliche Sportmöglichkeiten wie Yoga oder Pilates bis hin zu den bereits erwähnten Tanzgruppen. Den größten Teil der Kurse leiten Bornimer Bürger ehrenamtlich.

Offenes Tanztheater mit Choreograf Stéphane Le Breton (l.).
Offenes Tanztheater mit Choreograf Stéphane Le Breton (l.).

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Einer davon ist der Choreograf und ehemalige Profitänzer Stéphane Le Breton. „Ich bin ein großer Befürworter von Kulturstätten für alle“, begründet er sein Engagement. Er habe den Aushang am Haus gelesen mit der Aufforderung, wer sich einbringen möchte, solle das gerne tun, und sich dann gemeldet. 2021 war so das erfolgreiche Projekt „Grund:stein“ entstanden.

Offenes Tanztheater.
Offenes Tanztheater.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Seit Januar trainiert das Tanztheater wöchentlich. Mitglieder sind Ehemalige aus dem Projekt wie Torsten Giebel und neue Mitstreiter. Der 61-jährige Giebel ist Servicespezialist für Medizintechnik und hat mit dem Tanztheater einen Ausgleich zum Berufsalltag gefunden. „Wir werden Woche für Woche mehr“, freut sich Le Breton. Aktuell sind es 14, die am neuen Stück „Tempus fugit“ mitarbeiten. Am 14. April soll es in der Bornimer Kirche aufgeführt werden.

Das Bürgerhaus Bornim.
Das Bürgerhaus Bornim.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Bei der Befragung hatten sich die Bornimer nicht nur bestimmte regelmäßige Angebote gewünscht. Auch einmalige Veranstaltungen, wie ein Picknick oder ein Flohmarkt, standen auf den Wunschzetteln. Dafür verlassen die Organisatoren auch mal das Haus.

Denn hinter der neuen Grundschule gibt es einen kleinen parkähnlichen Grünstreifen. Der ist ideal für größere Zusammenkünfte. Auch das Herbstfest findet dort statt. Ganz neu plant Brauer für Ende Mai dort eine Pop-up-Kneipe. In Bornim wohnen etwa 3500 Menschen. Mehr als die Hälfte sind laut Brauer Zugezogene. Deshalb wolle sie noch mehr Begegnungsformate anbieten.

Beratung in sozialen Belangen

Neben den Freizeitangeboten kümmert sich das Haus auch um die sozialen Bedürfnisse der Einwohner. Es gibt eine Selbsthilfegruppe und ganz neu seit Februar eine Sozialberatung. Für Letztere kommt jeden Freitag eine Mitarbeiterin der Tafel nach Bornim. Die Möglichkeit, sich hier zu allen Fragen zu Bürger-, Arbeitslosen- und Wohngeld oder Betreuungsvollmachten beraten zu lassen, wurde von Anfang an gut angenommen.

Das Bürgerhaus ist inzwischen bekannt in Bornim. Interessante Angebote sprechen sich eben herum. Für den Flohmarkt am 20. April rechnet Brauer mit etwa 50 Ständen.

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