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Wer Hans-Olaf Henkel zuhört, ist versucht, dem Mann aus Mitleid eine Mark in die Hand zu drücken. Nur Ärzte-Funktionäre vermögen es, die Lage ihrer Mitglieder noch herzzerreißender darzustellen als der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie.

Dank der gestiegenen Ölpreise hat der niederländisch-britische Ölkonzern Royal Dutch/Shell mit Sitz in Den Haag und London seinen Gewinn in den ersten neun Monaten dieses Jahres gesteigert. Bereinigt um die Wiederbeschaffungskosten kletterte der Gewinn nach Angaben des Unternehmens vom Donnerstag von 4,3 auf 4,8 Milliarden US-Dollar - umgerechnet rund 8,64 Milliarden Mark.

Die privaten deutschen Banken halten es für konsequent, dass sich die EU-Kommission nach der WestLB nun auch unerlaubte Beihilfen für andere Landesbanken genau anschaut. Damit wird nach Ansicht von Bankenverbandspräsident Martin Kohlhaussen ein Schritt zu mehr Wettbewerbsgleichheit in der Kreditwirtschaft getan.

Kartelle sind verboten - in den USA nicht anders als in Deutschland. Doch der Umgang mit den Firmen, die unzulässig Preise absprechen oder Märkte untereinander aufteilen, ist unterschiedlich.

Die Erhöhung kurzfristiger Zinsen kann die Staatsverschuldung einzelner Länder erhöhen. Das kommt darauf an, wie stark der Staat tatsächlich kurzfristig verschuldet ist.

Aufgrund von Beschwerden der Stromanbieter Lichtblick und Yello hat das Bundeskartellamt am Donnerstag ein Missbrauchsverfahren gegen die Stadtwerke München eingeleitet. Wie die Wettbewerbsbehörde in Bonn mitteilte, weigern sich die Stadtwerke, den Strom der Konkurrenz in ihrem Netzgebiet durchzuleiten und berufen sich darauf, dass standardisierte Lastprofile fehlen, mit deren Hilfe der Stromverbrauch der Privatkunden berechnet werden könnte.

Eine grundlegende Neubestimmung des Wohlfahrtsstaates fordert Anthony Giddens, Professor der London School of Economics. Auf der Jahrestagung der gewerkschaftsnahen Otto-Brenner-Stiftung unter dem Motto "Einen dritten Weg indas dritte Jahrtausend" in Berlin forderte Giddens die europäische Linke auf, geschlossen auf die Herausforderungen der Globalisierung zu reagieren.

In der Affäre um Preisabsprachen für Vitamine auf dem US-Markt haben sich die deutsche BASF, der Schweizer Konzern Roche und fünf weitere Chemiekonzerne bereit erklärt, ihre geprellten Kunden in Milliardenhöhe zu entschädigen. Wie BASF mitteilte, wurde den übervorteilten Unternehmen die Zahlung von 1,17 Milliarden Dollar (knapp 2,2 Milliarden Mark) vorgeschlagen.

Zwischen Wirtschaft und Gewerkschaften gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, wie die Steuermehreinnahmen verwendet werden sollen, die in den kommenden Jahren erwartet werden. Während der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) vorschlägt, sie zur Finanzierung der Unternehmensteuersenkung einzusetzen, lehnt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) dies ab.

Der italienische Versicherungskonzern Generali kann mit der Übernahme des Konkurrenten INA zum europäischen Branchenführer in der Lebensversicherung aufsteigen. Das Istituto Nazionale Assicurazioni (INA), Rom, rief am Donnerstag seine Anteilseigner auf, das Kaufangebot zu billigen, nachdem Generali erhebliche Zugeständnisse gemacht hatte.

Das wichtigste Instrument, mit dem die EZB versucht, Geldnachfrage, Geldmenge und Preisentwicklung zu beeinflussen, ist der Tender- oder Refinanzierungsatz. Zu diesem "Preis" können sich die Geschäftsbanken bei den Nationalbanken gegen Sicherheiten, wie etwa Wertpapiere, für einen bestimmten kurzfristigen Zeitraum liquide Mittel besorgen.

Zehn Jahre nach dem Fall der Mauer sind auch für die weltweit führende Unternehmensberatung Andersen Consulting Grund genug, Bilanz zu ziehen und 578 Führungskräfte in Bulgarien, Tschechien, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien und Ostdeutschland über die laufenden Entwicklungen zu befragen. Hauptergebnis einer einschlägigen Studie, die die amerikanischen Berater am Donnerstag in Berlin führenden Vertretern aus Politik und Wirtschaft präsentierten: Die kommenden zehn Jahre werden das Wirtschaftsleben in Mittel- und Osteuropa noch stärker verändern, als es in den vergangenen zehn Jahren ohnehin geschehen ist.