Heller, unterhaltsamer und musikalischer: Die diesjährige Potsdamer Schlössernacht am 17. und 18.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 01.08.2001 – Seite 2
Frau Rosh, Sie haben die Vorwürfe des ehemaligen KZ-Häftlings als "lächerlich" bezeichnet. Das klingt kaltschnäuzig .
Es ist das Schicksal der Nelken, Modeblume zu sein. Als epochenspezifische Symbole erscheinen und verschwinden sie, wechseln ständig ihre Bedeutungen.
Klaus Böger (56) ist seit 1999 Berliner Schulsenator und Bürgermeister. Böger gehört der SPD an.
Von Tag zu Tag zum MauerbauDie propagandistische Auseinandersetzung um Flüchtlinge und Grenzgänger in den Berliner Zeitungen wird heftiger. Das SED-Zentralorgan "Neues Deutschland" (ND) und die Ost-"Berliner Zeitung" berichten weiter über den Prozess gegen "fünf Menschenhändler" vor dem Obersten Gericht der DDR, die angeblich DDR-Bürger zum Verlassen der Republik verleitet haben sollen.
Nach dem Brandanschlag auf eine Roma-Siedlung in Wildau am Montag sucht die Polizei nach zwei Verdächtigen. Dabei handle es sich um einen 18- bis 19-jährigen Mann und eine etwa 20-jährige Frau, teilte die Polizei mit.
Berndt Fleischer formuliert es drastisch: "Der Krieg findet bislang nur im Internet statt". Aber das reicht nach Meinung des Cottbuser P, um eine ganze Stadt in Aufruhr zu versetzen, Ängste zu schüren und Polizeikräfte zu binden.
Der Charité ist es gelungen, für ihren in Deutschland einmaligen Reformstudiengang Medizin Sponsoren zu finden. Die Deutsche Ärzte-Vereinigung will für den Reformstudiengang 125 000 Euro oder 250 000 Mark zur Verfügung stellen.
Die Kritik an dem Riesenposter mit der Aufschrift "den holocaust hat es nie gegeben" wird schärfer. "Das Plakat muss weg", sagte gestern Michel Friedman, Vizepräsident des Zentralrats der Juden.
Der Gerichtssaal wurde streng bewacht. Wer zum Prozess gegen den Sizilianer wollte, musste eine Sicherheitsschleuse passieren.
Da wussten sich auch erfahrene Wasserschutzpolizisten keinen Rat. Bürger hielten ihnen wassergefüllte Gläser vor die Nase, darin glibbrige Wesen: Was ist das?
Marzahn. Künstler für einen Markt anlässlich des diesjährigen Erntefestes in Alt-Marzahn gesucht: Gefragt sind Exponate der Malerei, Grafik, Fotografie, Plastik sowie der Literatur.
Den Grundstein zu einer neuen Zahnarztpraxis für Obdachlose in Berlin hat gestern Bundesgesundheitsministerin Christine Bergmann in den Räumen der evangelischen St.-Andreas Gemeinde am Stralauer Platz gelegt.
Wenn Helmut Dick in der Frühe zwischen sechs und sieben Uhr seine Salatköpfe gießt, schläft die Gropiusstadt noch. Dann kann der Künstler in Ruhe seine 10 000 Jungpflanzen hegen und pflegen, ohne dass er angepöbelt wird.
Eigentlich sollte im November das zehnjährige Bestehen des Heimatmuseums Hohenschönhausen gefeiert werden. Doch die Vorfreude auf das Jubiläum ist getrübt: Denn das Bezirksamt hat jetzt beschlossen, den derzeitigen Standort des Museums am Lindenweg 7 für immer aufzugeben.
Lauter Superlative: Mit dem größten einmotorigen Doppeldecker der Welt zum einst größten Militärflugplatz Europas mitten im am dünnsten besiedelten Landstrich Deutschlands. Dort, in der uckermärkischen Gemeinde Bebersee, veranstaltet der Pianist Markus Groh seit zwei Jahren ein kleines Klassik-Festival, das aber mit dem Bundesjugendorchester durchaus prominent besetzt ist.
München, die schönste Stadt Deutschlands? Frank Steffel hat sich mit dieser unerwarteten Äußerung eine blutige Lederhose geholt.
"Großbritannien hat keine permanenten Freunde oder Feinde, permanent sind nur die Interessen", so heißt ein berühmtes Credo der britischen Diplomatie. Dies könnte das Motto des ersten offiziellen Besuches eines englischen Staatsoberhauptes in Argentinien sein, 20 Jahre nachdem sich die beiden Nationen auf den Falkland-Inseln im Süden Argentiniens bitter bekämpften.
Berlin hatte es diesem Urbayern, anders als Herzog oder gar Achternbusch, Berlin hatte es ihm angetan. Seine Kurzfilme waren in Oberhausen gelaufen, und "Katzelmacher" war für Mannheim programmiert, aber "Liebe ist kälter als der Tod", seine Annäherung ans amerikanische Kino, sein "Außer Atem", sollte im Zoo-Palast Premiere haben.
Auf positives Echo ist in Deutschland die Entscheidung des US-Repräsentantenhauses gestoßen, das Klonen menschlicher Embryonen zu verbieten. Es sei gut, "dass die Wissenschaftsnation Nummer Eins nicht nur das reproduktive, sondern auch das therapeutische Klonen wie in Deutschland verbietet", sagte CDU-Vize Jürgen Rüttgers.
Die Ostsee schäumt, Wellen überschlagen sich, und der Wind pfeift so eisig durchs Mikrofon, dass man sich seinen Träger nur gekrümmt vorstellen kann. Der Beweis dafür aber bleibt aus.
Der Kurort Bad Wilsnack (Kreis Prignitz) verfügt seit gestern über ein modernes Gradierwerk zur Behandlung angegriffener Atemwege. Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) setzte die erste derartige Anlage des Landes vor einigen Hundert Besuchern des örtlichen Thermalbades in Betrieb.
"Hm", macht Michael Dombrowsky, schluckt und wischt sich über den Mund. "Nicht schlecht.
Über das Areal des Hackeschen Markts ist jetzt ein vierbändiges Werk im Stadtwandel-Verlag herausgekommen. Die Bände widmen sich den Hackeschen Höfen, dem Neuen Hackeschen Markt, dem Gebäude Hackescher Markt 2-3 und dem Quartier an der Museumsinsel.
Mitten in der sommerlichen Reisewelle könnte das Teilstück des Berliner Rings zwischen Weißensee und dem Autobahnzubringer Prenzlau für Verkehrsrowdies aller Art zum polizeifreien Paradies werden. In einem Schreiben, das dem Tagesspiegel vorliegt, hat der Verkehrsdienst der Direktion 1 im Norden Berlins dem Landesschutzpolizeiamt am Tempelhofer Damm vor drei Tagen mitgeteilt, dass dieser Autobahnabschnitt "ab sofort" nicht mehr bestreift werden könne, "da das vorhandene Kraftfahrzeug zum wiederholten Maße mit technischem Defekt in die Werkstatt gebracht werden musste".
Ausdrücklich nur die Schokoladenseiten des Stadtteils hat die Kunstamtsleiterin Krista Tebbe in dem kleinen Büchlein "Kreuzberg" zusammengestellt, und das sind viele. Zwar ist das fünf Mark teure Heft so klein, dass es in jede Jacken- oder Handtasche passt, aber es enthält 400 Adressen, 400 Fotos und sieben Karten zu Kultur, Einkaufen und Ausgehen.
Filme mit anständigen Menschen haben meist soziale Themen. Selten sind die anständigen Menschen dabei Politiker oder Fabrikbesitzer, eher schon Kleinkriminelle oder Nutten.
Während die internationale Kunstberichterstattung bereits Jahre vorher das Rampenlicht auf die Kasseler Documenta lenkt, existieren andere europäische Großereignisse oft im publizistischen Schatten. Man muss sich schon großspurig ein "Biennale" vor den Titel kleben, um internationale Aufmerksamkeit zu erwecken.
Auf der Bühne schien er immer: der Berserker. Ein hünenhaft massiger Mensch, obenauf ein fast kindlich weiches Gesicht unterm struppigen Graublond - doch aus Kopf und Corpus schwitzend und dröhnend, und seine Rollenreden waren tatsächlich Aufrufe, Erschütterungsversuche, waren also wahrhaft öffentliche Ansprachen, die das Theater noch einmal als Forum, Kultstätte und gesellschaftliche Arena beschworen.
Dass Rudolf Thome der deutsche Rohmer ist, weiß man nicht nur, weil Thome damit kokettiert, wie "Thomé" ausgesprochen zu werden. "Paradiso" ist der wunderbarste Beweis: Leise und melancholisch ist dieser Film, augenzwinkernd und ein bisschen lebenssüchtig.
Die Union hat die Regierung für ihre Politik gegenüber Vertriebenen und Aussiedlern scharf kritisiert. Die staatlichen Ausgaben für beide Gruppen seien seit 1998 systematisch zusammengestrichen worden, sagte der vertriebenenpolitische Sprecher der Union, Hartmut Koschyk (CSU).
Der Gesundheitszustand von Brandenburgs Ex-Bauminister Jochen Wolf hat sich nach seinem Selbstmordversuch in der U-Haft stabilisiert. Er sei von der städtischen Klinik in die Krankenabteilung der Justizvollzugsanstalt Brandenburg/Havel verlegt worden, sagte der Sprecher des Potsdamer Justizministeriums, Rolf Hellmert.
Auf den Tod von Einar Schleef haben Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und Kultursenatorin Adrienne Goehler mit Bestürzung reagiert. Wowereit spricht vom Verlust eines Vollblut-Theatermanns.
Die verworrenen politischen Verhältnisse in Haiti bewirken seit geraumer Zeit einen kulturellen "brain drain". Auch Foula, die dieswöchige "Heimatklänge"-Band, stammt von der karibischen Inselhälfte und ist beizeiten vor repressiven Militärregimes in die USA ausgewichen, gelten doch ihre afrikanisch eingefärbten Vodou-Klänge noch heute als subversiv.
Gunboots und Filzpantoffeln. ARD.
Das jahrelange Chaos in der Kfz-Zulassungsstelle an der Jüterboger Straße ist nach Ansicht von Innensenator Ehrhart Körting (SPD) "weitgehend behoben". Die Wartezeiten betrügen nicht mehr bis zu sechs Stunden, sondern durchschnittlich nur noch etwa eineinhalb Stunden, sagte Körting gestern bei einem Rundgang durch die Amtsräume.