Wegen Mordes muss sich seit Mittwoch ein arbeitsloser Schlosser vor dem Landgericht verantworten. Der Staatsanwalt wirft dem 38-Jährigen vor, im August 1999 eine 68-jährige, bettlägerige Rentnerin getötet zu haben.
Alle Artikel in „Berlin“ vom 19.01.2000
Mit einem Mountainbike im Wert von 4500 Mark wurde in der Nacht zu gestern ein 15-jähriger Jugendlicher erwischt. Er war zuvor in ein Fahrradgeschäft am Weinbergsweg eingebrochen, war dabei aber von zwei Zeugen beobachtet worden, die die Polizei benachrichtigten.
Das Berliner Kammergericht hat den Iraner Hamid Khorsand wegen geheimdienstliher Agententätigkeit verurteilt. Der Vorsitzende Richter Frithjof Kubsch sagte gestern zur Begründung, es sei erwiesen, dass Khorsand für den iranischen Geheimdienst VEVAK die Oppositionsbewegung "Volksmudjaheddin" bespitzelt habe.
In Berlin wurden im vergangenen Jahr fünf gentechnisch veränderte Lebensmittel gefunden, die nicht als solche gekennzeichnet waren. Die Proben waren dem Landesinstitut für Lebensmittel aufgefallen, teilte Gesundheitssenatorin Gabriele Schöttler (SPD) auf eine Kleine Anfrage des Grünen- Abgeordneten Hartwig Berger mit.
Dem PDS-Abgeordneten Frederik Over soll zum wiederholten Male auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Immunität entzogen werden. Dem Parlamentarier drohen wegen zwei Gesetzesverstößen aus der ersten Hälfte des vorigen Jahres Anklagen vor dem Landgericht.
Immer mehr alte Menschen in Berlin nutzen das Seniorenschutz-Telefon des Humanistischen Verbandes. Die Organisation will deshalb ihr Beratungsangebot in der Stadt demnächst ausdehnen.
Eine 250-Kilo-Fliegerbombe englischer Herkunft wurde gestern Mittag auf dem früheren BVB-Stadion an der Landsberger Allee/Siegfriedstraße in Lichtenberg entschärft. Der Blindgänger war nach gezielter Suche unter dem Spielfeld gefunden worden.
Mit einem schweren Unfall endete Mittwoch früh eine Verfolgungsfahrt, bei der eine Zivilstreife einem gestohlenen Personenwagen durch Charlottenburg und Tiergarten hinterherjagte. Gegen 4.
Gleich den ganzen Tresor entwendeten Diebe am Dienstagabend aus einer Tankstelle an der Malchower Chaussee. Während zwei Täter den 23-jährigen Angestellten ablenkten, ließ ein dritter unbemerkt einen weiteren Komplizen durch ein Fenster in das Büro.
Auch die Berliner Polizei würde sich lieber auf die Wirkung von Pfefferspray verlassen als auf das bisher gebräuchliche Reizgas. Eine Polizeisprecherin bestätigte gestern, die Behörde stehe dem Einsatz des wirkungsvolleren Pfeffersprays aufgeschlossen gegenüber.
Beim Zusammenstoß eines Lasters mit einem Straßenbahnzug der Linie 23 auf der Müllerstraße / Ecke Seestraße in Wedding sind am Mittwoch gegen 16 Uhr mehrere Fahrgäste der Tram leicht verletzt worden. Der erste Waggon des Zuges entgleiste und stellte sich quer in die Fahrbahn, der zweite verkeilte sich in den vorderen Wagen.
Das Apart Hotel Westend an der Heerstraße 80 ist gestern zwangsversteigert worden - und soll nun zur Verwaltungszentrale einer Krankenhausgesellschaft werden. Für 5,8 Millionen Mark erwarben Kurt Michels und sein Sohn Kurt-Joseph, die in Wandlitz die "Brandenburg-Klinik" und bundesweit sieben weitere Krankenhäuser betreiben, die zwei 60er-Jahre-Bauten.
"Bondy Piano" steht in der West 45th Street in Manhattan an einer Ladentür. Dahinter verkaufen Heidi C.
Widersprüchliche Aussagen in der Koalitionsvereinbarung bringen Schulsenator Klaus Böger (SPD) in Bedrängnis. Offenbar sind die von CDU und SPD beschlossenen Einsparungen von rund 250 Millionen Mark im öffentlichen Personalbereich nicht in Einklang zu bringen mit der Zusicherung von 30 456 Lehrerstellen.
Die Einnahmen der Nacht raubten zwei maskierte Täter gestern früh in einem Lokal an der Utrechter Straße. Die bewaffneten Täter hatten das Lokal gegen 4.
Der neue Zukunftsfonds, dem 250 Millionen Mark aus dem Verkauf der Berliner Wasserbetriebe zur Verfügung stehen, um "zukunftsorientierte Leitprojekte" in Berlin zu fördern, erhält einen prominent besetzten Beirat. Berufen wurden der ehemalige Wissenschaftssenator Manfred Erhardt, der Daimler Chrysler-Vorstand Manfred Gentz, Klaus Backhaus (Institut für Anlagen und Systemtechnologien in Münster), Karl-Heinz Hoffmann (Dekan für Angewandte Mathematik in München), Klaus Lederer (Vorstandsvorsitzender der Deutschen Babcock AG), Bengt-Ake Lundvall (Wirtschaftswissenschaftler der Universität Aaalborg), Fritz Melchers (Institut für Immunologie in Basel) und Erwin Staudt (Geschäftsführer der IBM Deutschland).
Mit einem gefälschten Rezept versuchte am Dienstag ein 34-jähriger Mann, sich in einer Apotheke an der Giesebrechtstraße Drogen zu verschaffen. Die Apotheker benachrichtigten die Polizei, nachdem sie eine Telefonnummer gewählt hatten, die auf einem Stempel des Rezeptes angegeben war.
Hunderte Tiere bekommen auf der Grünen Woche Gelegenheit, tausende Messebesucher durch die Gitterstäbe und Terrariengläser zu beobachten. Stellen wir uns einfach einmal vor, was in einem Schwarzwälder Fuchs vorgeht.
Die Grüne Woche ist auch ein anschauliches Beispiel für scheinbare Widersprüche in der freien Marktwirtschaft. Was wird dort nicht alles für Schnickschnack neben Ackerbau und Viehzucht angepriesen, der einen "Bedarf" wecken soll, der noch in einer "Marktlücke" schlummert.
Mit der Eröffnung der Kinos und des IMAX-Theaters bei Sony hat der Konkurrenzkampf unter den Großen der Branche in Berlin seinen Höhepunkt erreicht. Vis-a-vis der 19 Säle im Cinemaxx-Kino von Hans-Joachim Flebbe gibt es jetzt acht neue Leinwände der Kette Cine-Star der beiden Geschwister Marlis und Heiner Kieft.
Bei einem Unfall auf der Grünen Woche sind gestern Mittag zehn Menschen teils schwer verletzt worden. Das Unglück ereignete sich in der Halle 23 B, als im Küchenbereich eines Standes Mitarbeiter eine Reinigungs- und Desinfektionsflüssigkeit offenbar unsachgemäß abfüllten.
Ums Geld ging es auf der Sitzung des Kabinettsausschusses "Neue Länder", der sich am späten Mittwochnachmittag erstmals mit dem Berliner Senat traf. Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen verhandeln um die Höhe der Zuwendungen, die Berlin für seine Hauptstadtaufgaben vom Bund erhält.
Ob Schloss oder "Palast", ob Komfortwohnungen mit Spreeblick oder weite Grünfläche mit Teich, ob Bundesgästehaus mit Kongresszentrum oder Gedenkblibliothek, ob Uno oder Uni oder gar ein Fußballfeld, ob Hotel und Wirtschaftszentrum oder Freizeitpark mit Bowlingbahn: Öffentliche Vorschläge über die Zukunft des öden Schlossplatzes gab es bislang reichlich. Senat und Bund sind sich zumindest darin einig, dass sie sich nun bald einigen sollten, was in der Mitte Berlins zu enstehen hat, wie es aussehen soll und wie es zu finanzieren ist.
"Multiplektisch, imaximal, Megatainment": So angestrengt neologistisch schreit es einem zur Zeit von der Fassade des Sony-Centers entgegen - unmittelbar neben einer ebenso riesig wie bunt ausgefallenen Spinne unter dem gewaltigen Torbogen, die die einen, wie sollte es auch anders sein, süß finden, andere durchaus nicht arachnophobe Zeitgenossen dagegen schlichtweg scheußlich. Logisch, das Sony-Center rührt die Trommel, mit Getöse, auch visuell.
Das Wohnungsunternehmen Gehag hat nun bekannt gegeben, welche Häuser in der Britzer Hufeisensiedlung den Mietern zum Verkauf angeboten werden sollen. Nach Angaben von Gehag-Sprecher Henryk Tabaczynski handelt es sich bei der ersten Tranche um 101 Reihenhäuser mit 80 bis 90 Quadratmetern Wohnfläche in der Paster-Behrens-Straße und in der Miningstraße.
Das Sony-Center am Potsdamer Platz öffnet heute seine Kinos - und das "Atrium" mit dem eigentümlichen Zeltdach. Es entstand keine Einkaufspassage, sondern ein öffentlicher Platz von ruppigem Charme.
Dieter Sauberzweig, Kulturmanager, ist seit September 1999 Kurator des von Bundeskulturminister Michael Naumann geschaffenen Hauptstadtkulturfonds, mit dem Projekte gefördert werden sollen, die sich unter den aktuellen Berliner Haushalts-bedingungen nicht realisieren ließen. Der am 17.