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Von Martina Kessel Die Arbeitertochter Paula Ludwig wunderte sich im Kaiserreich gleichermaßen über die Frömmigkeit und das Zeitverständnis ihrer Großmutter, die immer dann, wenn sie ein Ei weichkochen wollte, ein Vaterunser betete, statt auf die Uhr zu schauen, weil es genau die richtige Länge habe. Heute fallen eher die auf, die keine Uhr tragen, und nicht selten wird der Verzicht auf den alltäglichen Zeitmesser gezielt als Symbol eingesetzt: als Zeichen der Unangepasstheit, der souveränen Überlegenheit gegenüber dem Zwang der allgegenwärtigen Zeitnetze oder schlicht des Im-Urlaub-Seins.

„Als Studentin“, sagt die Frau, „musste ich Hirne sezieren – und da kam es schon mal vor, dass ein Hirnteilchen unter meinem Nagel stecken blieb. Ich fragte mich, was es wohl sein mochte, das ich mir da unter den Nagel gerissen hatte .

Ohne Gliazellen – neben Neuronen die zweite Art von Hirnzellen – kann das menschliche Denkorgan nicht genügend Verbindungen (Synapsen) bilden, um Signale weiterzuleiten. Das hat Karl Nägler von der Freien Universität Berlin festgestellt.