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Die Außenpolitik bewegt sich mit Riesenschritten, wer findet sich da noch zurecht? Wenn man nicht einmal weiß, ob deutsche Soldaten sich nächste Woche an einem Einsatz in Afghanistan beteiligen, welche Bedeutung soll da noch die Verlängerung des Mazedonien-Mandats haben!

Von Christoph von Marschall

Gestern ist, weitgehend unbemerkt, der europäische Tag der Sprachen an uns vorübergezogen. Nach unserem subjektiven Eindruck ist dabei nicht weniger Unsinn geredet worden als an normalen Tagen, aber es gibt immerhin ein neues Wort, das eine große Karriere vor sich hat.

In Brandenburg ist eine Koalitionskrise ausgebrochen: Ministerpräsident Stolpe, Innenminister Schönbohm und Finanzministerin Ziegler wollten Mittwochnachmittag ein Krisengespräch führen. Vorher tagten die CDU-Minister.

Es gibt wenige Tage, an denen gleich zwei gute Botschaften aus dem Nahen Osten kommen: Endlich haben sich Jassir Arafat und Schimon Peres die Hand gereicht und die seit Monaten brach liegende Sicherheitskooperation wieder aufgenommen. Viel wichtiger als das Treffen war aber der massive amerikanische Druck auf Israels Premier Ariel Scharon, der sein Veto zurückziehen musste.

Wladimir Putin ist bei seinem Deutschland-Besuch für Überraschungen gut: angenehme, wohlgemerkt, und clever platzierte, was Ort und Zeit betrifft. Am zweiten Tag hat er sich als Forum ein Treffen mit Chefredakteuren ausgesucht, um mitzuteilen, dass Russland bereit ist, Gespräche über eine Nato-Mitgliedschaft zu führen.

Von Stephan-Andreas Casdorff