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Die prächtige leichte Brigade, die Tony Blair ganz allein darstellte, ist in den Sümpfen des Irak stecken geblieben. Seine zu erwartende Rechtfertigung vor dem Unterhaus entwickelt sich immer mehr zu einem Grabenkrieg.

Wenn es wirklich der Fall sein sollte, dass Kelly Opfer eines übergroßen Drucks wurde, ausgelöst durch die Jagd der Regierung nach einem Maulwurf in den eigenen Reihen, durch einen Feuersturm der Medien und einen außer Kontrolle geratenen Parlamentsausschuss, der eher eine inquisitorische Haltung denn eine gerichtliche einnahm, dann sollte jeder Lehren daraus ziehen und es sollte Rücktritte geben. Die Debatte hätte nie auf diese Art und Weise personalisiert werden sollen.

Die Stabilisierung Bagdads und Umgebung ist eine Priorität, die alle angeht, hat Blair in Washington insistiert. Und auch, dass dieses Amerika über seine politische Führung hinaus auch zuhören muss, und dass es mit Europa eine Partnerschaft wiederherstellen muss, die „auf Überzeugung und nicht auf Befehlen“ beruht.

Nicht als strahlende Sieger, sondern als ertappte Sünder haben sich der amerikanische Präsident und der britische Premierminister jetzt beim Gipfeltreffen in Washington präsentiert. Beide Politiker betonen ihren Schulterschluss deswegen so sehr, weil sie selbst in die Schusslinie geraten sind.