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Jetzt hat er plötzlich wieder zu seinem Gang wie ein siegreicher Sheriff zurückgefunden. Wenn man diese zweite „MiniSiegesrede“ Bushs anhört, nach derjenigen auf dem Flugzeugträger Lincoln vor Monaten, dieses Mal vor den Leichen der Söhne und eines Enkels Saddams, so sieht man, wie stets seit den Attentaten vom 11.

Sie waren noch verhasster als der Vater. Nun aber ist es möglich, dass Udai und Kusai aus dem Grab heraus den Sieg davontragen.

Den BrutaloPlayboys Udai und Kusai wird kaum jemand eine Träne nachweinen. Um Saddam Hussein aber steht es anders: Beliebt war er keineswegs, aber viele jener Iraker, die nicht direkt Opfer der Tyrannei wurden, schienen für den harten Mann an der Spitze zumindest Respekt zu empfinden.

Was viele Kommentatoren vor, während und nach dem Krieg geschrieben haben, gilt noch immer: Nur wenn das vergangene irakische Regime auch physisch ausgelöscht – oder wenigstens hinter Gittern – ist, wird erstens die riesige Clique, die wie die Made in Saddams Speck gelebt hat, den Gedanken aufgeben, dass die alten Verhältnisse wiederhergestellt werden könnten, und werden zweitens die „normalen“ Iraker, die weder Verbrecher noch Helden sind, frei atmen. Dass Kusai und Udai als Spieler von der Bühne genommen sind, ist ein großer Fortschritt.

Als der Pfarrer sich das kleine Bündel Mensch ansah, da erfüllte ihn tiefe Zufriedenheit. Sein kleines Mädchen – sah es nicht aus wie ein kleiner Engel?

: Die barbarische Natur des SaddamRegimes hat bei der Entscheidung des US-Präsidenten, Soldaten zu schicken, eine wesentliche Rolle gespielt. Bei den Überlegungen der britischen Regierung spielte dies zwar auch mit, war aber nicht von entscheidender Bedeutung.

Es ist bezeichnend, dass das PRProjekt „Udai und Kusai“ zur gleichen Zeit wie das Heldenprojekt „Jessica Lynch“ gestartet wird. Die aus irakischer Kriegsgefangenschaft befreite US-Soldatin wurde in dem Moment mit Orden ausgezeichnet, als zwei der drei größten irakischen Schurken starben.